Das E-Rezept ist retaxsicher – eigentlich, in der Theorie. Doch in der Praxis treten immer wieder Formfehler auf. Eine Heilung wie beim Papierrezept ist jedoch nicht immer möglich. Ein Beispiel sind die Angaben zur verschreibenden Person.
Was Apotheken auf einem Rezept heilen dürfen und was nicht, regeln die Arzneimittelverschreibungsverordnung und der Rahmenvertrag. Wird bei einem E-Rezept eine Korrektur vorgenommen, muss diese im elektronischen Abgabedatensatz aufgenommen und mittels qualifizierter elektronischer Signatur dokumentiert werden.
Doch nicht jeden Formfehler kann die Apotheke bei einem E-Rezept heilen. Fehlt die Berufsbezeichnung oder der Vorname der verschreibenden Person, kann dies nicht von der Apotheke korrigiert werden. Es muss ein neues E-Rezept ausgestellt werden. Gleiches gilt für die Telefonnummer sowie die Lebenslange Arztnummer (LANR) sowie die Betriebsstättennummer (BSNR). Aber auch die fehlenden Angaben zur versicherten Person wie beispielsweise Krankenkasse oder Kassen-IK können bei einer elektronischen Verordnung nicht geheilt werden.
Es gibt jedoch noch weitere Fälle, die nicht geheilt werden können. Dazu gehört auch die Änderung der Abgabe bei gesetztem Aut-idem Kreuz ebenso wie bei Arzneimitteln der Substitutionsausschlussliste beispielsweise, wenn ein Lieferengpass vorliegt.
Liegt eine unklare Verordnung in der Apotheke vor beispielsweise, weil es sich um eine falsche Mengenangabe handelt oder die Dosierung fehlt, kann nach ärztlicher Rücksprache, Dokumentation und Verwendung des zugehörigen Schlüssels geheilt werden. Außerdem kann im Falle eines Lieferengpasses die Änderung der Abgabe in Bezug auf Stückzahl, Stärke und Packungsgröße über die Verwendung von Schlüssel 12 vorgenommen werden, vorausgesetzt die verordnete Gesamtmenge wird nicht überschritten.
Die Apotheke erreicht die Praxis telefonisch und gibt das E-Rezept in der Warenwirtschaft wieder frei. Die Arztpraxis löscht das fehlerhafte E-Rezept und erstellt ein neues, signiert dieses sofort und hinterlegt es in der TI.
Die Gematik liefert Informationen zur Korrektur von E-Rezepten, und zwar auch dann, wenn die Praxis nicht sofort, sondern erst später erreichbar ist und der/die Kund:in nicht mehr in der Apotheke ist. Im ersten Schritt gibt die Apotheke das Rezept in ihrer Warenwirtschaft wieder frei. Via KIM kann die nötige Korrektur an die Praxis übermittelt werden. Rezept-ID nicht vergessen. Die Praxis löscht das fehlerhafte Rezept und stellt ein neues aus, signiert dieses sofort und übermittelt es an die Apotheke. Dies ist auf drei verschiedenen Wegen möglich:
APOTHEKE ADHOC Debatte