Frage dich nicht, was Olpe für dich tun kann – frage dich, was du für Olpe tun kannst! In Abwandlung eines Kennedy-Zitates hat Apotheker Gerd Franke gerade die erste E-Bike-Ladestation in Betrieb genommen. Ob Kunde oder nicht, jeder ist eingeladen, sein Rad aufzuladen.
Die Landschaft in und um Olpe ist schön und hügelig. Wer häufig im Sauerland Rad fährt, braucht ordentlich Muskeln – oder ein E-Bike. Wem bisher unterwegs die E-Kraft ausging, musste sich für den Heimweg wieder auf seine eigene Energie verlassen. Jetzt kehrt man einfach in der Apotheke ein und lädt kostenlos ein Rad auf.
Kabel und Ladegeräte müssen nicht mitgebracht werden, sie können gebührenfrei ausgeliehen werden. „Wir haben verschiedene Adapter für die gängigsten E-Bike-Typen. Die Lade-Station haben wir bei Bike-Energy in Österreich gekauft, wir haben uns für dieses System entschieden, weil man vier Bikes gleichzeitig laden kann und die Adapter fast 95 Prozent des Angebotes abdecken. Der Kunde muss nichts mitbringen, kein Kabel, kein Ladegerät.“
Die Schnellladestation garantiert eine Ladestandzunahme von 40 Prozent in einer Stunde. Ausreichend Energie, um nach einem Bummel durch die Stadt wieder bequem nach Hause zu kommen.
„Für uns ist das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig“, sagt Franke. „Seit zwei Jahren liefern wir unsere Medikamente mit E-Autos emissionsfrei aus. Seit vier Jahren haben wir eine Kooperation mit einem Buchhändler, wir beliefern unsere Kunden gemeinsam. In dieses Konzept passt die E-Bike-Ladestation.“
Ein guter Apotheker ist auch immer ein guter PR-Mann: „Natürlich freuen wir uns, wenn die Ladestation Frequenz in unsere Apotheken bringt.“ Die Ladestation befindet sich vor der Franziskus-Apotheke, 200 Meter davon entfernt betreibt Franke das Stammhaus, die Linden-Apotheke.
Auch die Stadt half mit, schuf die Abstellfläche für die Räder und erneuerte die baufällige Sitzbank. Auch das St. Martinus-Hospital als direkter Nachbar hat die Maßnahme unterstützt und den Strauchbestand erneuert. Wenn die Apotheke geschlossen hat, springen die Nachbarn vom „Cafe con Leche“ ein und geben die Adapter aus. So geht Bürgerbeteiligung!
Die erste Resonanz der Kunden ist durchwegs positiv: „Man braucht kein technisches Verständnis, alles funktioniert sehr einfach.“ Wie viel Geld der Apotheker investiert hat, möchte er nicht sagen. Er hat es gern getan: „Eine Ladestation hat in der Stadt einfach gefehlt.“ Nur so viel verrät er: „Eine E-Bike-Aufladung kostet ungefähr 80 Cent.“ Geht aufs Haus.
Der nächste Schritt in Sachen Nachhaltigkeit hat Apotheker Franke schon in der Schublade: „Wir hätten gern eine Solaranlage auf dem Dach unserer Apotheke. Eines Tages können wir damit vielleicht sogar emissionsfrei ausliefern, ausschließlich mit selbst erzeugtem Strom.“
Noch bis Ende Mail läuft den beiden Apotheken eine Aktion: Wer ein Selfie von sich und der neuen Ladestation macht, wird belohnt. „Die ersten hundert Kunden, die ein Selfie machen und es in der Franziskus-Apotheke ausdrucken lassen, bekommen einen 5-Euro-Gutschein. Wir veröffentlichen die Fotos auf unserer Homepage.“ Wer kein E-Bike hat, fotografiert sich einfach ohne.
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