Warenlieferung

„Dürfen wir Apotheker auch alles hinschmeißen?“ Mimoza Troni, 04.07.2016 08:14 Uhr

Berlin - 

Eigentlich hat Apothekerin Petra Verhoeven nur gute Erfahrungen mit ihren Lieferanten gemacht. Die Fahrer seien stets freundlich und flink. Doch als am vergangenen Montag ein Ersatzfahrer die Ware in die Korallen Apotheke in Stralsund lieferte, war das eher eine unfreundliche Begegnung mit dem Paketdienst. Der Lieferant schmiss alles hin.

Es gibt viele Situationen, mit denen sich die 53-jährige Apothekerin Verhoeven tagtäglich herumschlagen muss. Meistens bleibt das alles im Rahmen des guten Benehmens. Auch mit dem DHL-Paketdienst funktioniere die Lieferung einwandfrei, vielleicht auch weil die Fahrer die Lieferantenzugänge kennen. Am Montag wurde die Korallen Apotheke von einem Ersatzfahrer beliefert. Die Lieferung stand von Anfang an unter keinem guten Stern.

Als der Fahrer die Ware im Sanitätshaus nebenan abgeben wollte, wurde er von den Mitarbeitern informiert, dass die Lieferung an die Korallen Apotheke adressiert sei. Also machte sich der Mann zur Apotheke. Am Haupteingang musste er dann samt Ware drei Stufen bewältigen, um in die Filiale zu gelangen. Da die Pakete sehr groß waren, konnte er nicht in den Lagerraum gelangen. Alles auf Anfang hieß es dann. Er musste die drei Stufen wieder herab und zum Hintereingang.

Dort angekommen, nahm das Laufen kein Ende. Der Lagerraum befindet sich nicht ebenerdig wie die Filiale, sondern eine Etage tiefer. Der Lieferant gab auf. Er habe keine keine Lust mehr, soll er noch gesagt haben, immerhin habe er eine künstliche Hüfte. Anstatt die Pakte ordentlich in den Lagerraum zu tragen, habe er mit dem Fuß „heftig“ dagegen getreten, so dass die Pakete die Stufen herab fielen. Auftrag erledigt.

Das sahen die Mitarbeiterinnen anders und und schickten ein Beweisfoto an den Hersteller Abena. Das Unternehmen sei ebenfalls verärgert über diese Liefermethode gewesen. Beschädigt sei die Ware jedoch nicht. Immerhin habe es sich um Inkontinenzprodukte gehandelt. Die gingen ja nicht so leicht kaputt, sagt Verhoeven.

Daumen runter hieß es auch auf dem sozialen Netzwerk Facebook. Dort veröffentlichten die Mitarbeiter das Foto, das ungewohnt viele Reaktionen hervorrief.

Die Facebook-Seite Logistiker und Zusteller auf die Straße teilten das Foto mit dem Kommentar: „Hoppla… also das geht mal gar net!“ Ein anderer Nutzer kommentierte: „Falscher Job, obwohl es aussieht, wie unglücklich von der Sackkarre geflogen.”