VISION.A 2018

Dümmel: Der Trumpf der Apotheker ist Glaubwürdigkeit

, Uhr
Berlin -

Von der „Höhle der Löwen“ auf die VISION.A-Bühne: Jörn-Marc Vogler konnte mit seinem Nahrungsergänzungsmittel Veluvia Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer überzeugen. Heute zog er bei VISION.A, der Digitalkonferenz von APOTHEKE ADHOC und Apotheken Umschau die Gäste in seinen Bann. Die Bühne teilte sich Vogler mit dem Löwen Dümmel – und beide brachen eine Lanze für die Apotheke.

Vor drei Jahren hätte Vogler, der zunächst in der Finanzwelt Karriere gemacht hat, nie gedacht, einmal vor Pharmazeuten zu sprechen. Die Geschichte des Start-ups aus Hamburg klingt jedoch beinahe zu sympathisch. „Ich habe Kinder, eine Frau, Freunde und Hobbys, aber gesunde Ernährung habe ich nicht geschafft. Von Montag bis Freitag hatte ich keine Zeit und von Samstag bis Sonntag keine Lust.“ Und das obwohl der 46-Jährige eine italienische Frau hat, für die Essen Kultur ist. Und so kündigte Vogler seinen Job und gründete ein Start-up. Aber nicht für die Verbraucher oder Apotheker, sondern für sich, um sein Problem zu lösen. „Ich wollte nicht nach den Sternen greifen, sondern nur mein Problem lösen.“

Das Fundament der Ernährung ist für Vogler Obst und Gemüse – 800 g täglich – allerdings in reifem Zustand, denn der Vitamineinschluss komme zum Schluss. Es komme jedoch nicht auf die Dosierung an, sondern auf die Synergie der Komponenten. Veluvia verzichtet auf jegliche Zusatzstoffe, Ziel sei es die Rohstoffe im Kern zu erhalten, die Nährstoffe zu bewahren und das Wasser zu entfernen. Dennoch: „Die Produkte sind nicht perfekt oder natürlich, aber so nah wie möglich an der Natur.“ Natürlich sei sowieso ein Unwort, schon ein gepflückter Apfel sei im Grunde nicht mehr natürlich.

Auch ein Wunder seien die Produkte nicht, sondern Ernährung. Beeindruckend ist der Weg, den Vogler und die Investoren gegangen sind. Mit Dümmel hatte Vogler einen Investor gewonnen, der durch den Satz: „Ich beliefere alles, außer Apotheken und Friseure“ bekannt ist. Dümmel will Produkte umsetzen und zwar mit dem Multichannel-Gedanken – stationär, online und im Fernsehen. Im TV erzielte Dümmel mit Veluvia und Parodont in der umsatzstärksten Stunde – Mitternacht – einen Umsatz von 16.900 Euro pro Minute. „Teleshopping wird von allen unterschätzt“, so Dümmel. Aber Vogler wollte seine Meinung ändern. „Wir verzichten bewusst auf Umsatz und wollen in die Apotheken“, so Vogler.

„Wir wollen da rein, wo die Kompetenz ist und das sind die Apotheken“, so Vogler. Er glaube an das persönliche Wort. Mit der Apotheke verbinde man Vertrauen, Seriosität und Beratung. Apotheken haben für Dümmel einen „ganz ganz großen Vorteil“, der liege nicht in der Beratung, sondern der „Glaubwürdigkeit“, denn das was in der Apotheke empfohlen werden, hinterfrage kein Kunde. Zwölf Außendienstmitarbeiter betreuen derzeit etwa 4000 Apotheken, die vor allem die Mitarbeiter schulen sollen. „Mein Ziel ist es nicht raus zu verkaufen, sondern zu beraten“, so Vogler.

Für die Apotheker ist Glaubwürdigkeit die eine Seite, aber der Preis eine andere. Die Konkurrenz aus dem Internet unterbietet oft den Apothekenpreis. Besonders der Verkauf über Amazon habe eine Preisspirale ausgelöst. Vogler will deshalb radikal umbauen: „Wir gehen aus Amazon raus, weil wir selbst über unseren Preis bestimmen wollen.“ Das sei ein bewusster Verzicht auf Umsatz. „Wir haben den Mass Market getestet und gehen in die Apotheke“, so Vogler. Im Mai soll das Aufräumen beendet sein.

Erst vor Kurzem mahnte Dümmel „Apotheken müssten attraktiver werden“. Die Apotheken treffe jetzt das, was einige Einzelhändler schon vor Jahren ereilt habe: Mehr und mehr Arzneimittel würden online bestellt. „Apotheken müssen sich Gedanken machen, wie ihr Geschäft attraktiver wird“, so Dümmel. Niemand könne es sich leisten, sich zurückzulehnen. „Ein Unternehmen wie unseres, mit innovativen Artikeln, ist ein guter Partner.“

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