Dienstreise-Kasko

Spezial-Versicherung für Botendienste

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Berlin -

Fährt ein Apothekenmitarbeiter im privaten Auto Arzneimittel aus, kann das versicherungstechnisch zum Problem werden – dann nämlich, wenn er unverschuldet in einen Unfall gerät. Zwar zahlt üblicherweise die Versicherung, allerdings wird der Mitarbeiter hochgestuft. Verhindern kann der Apotheker das mit einer speziellen Dienstreise-Kasko. Die gibt es jetzt auch für Apotheker.

Das Konzept hat der neu gegründete Verein „Interessenvereinigung Apotheken- und Praxisschutz“ (IAP) entwickelt. In dem Verein haben sich bislang zehn unabhängige Versicherungsmakler zusammengetan, die sich auf Apotheken und andere Gesundheitsdienstleister spezialisiert haben. „Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die professionelle Absicherung akademischer und handwerklicher Heilberufe zu fördern“, sagt der Vorsitzende Christian Rind, Makler für Ärzte und Apotheken aus Dresden.

Die Dienstreise-Kasko für Apotheken ist das erste Projekt des Vereins. Michael Jeinsen, Versicherungsmakler aus Berlin und Sprecher der IAP, erklärt, dass es ein solches Produkt bisher nicht gegeben habe. „Eine Dienstreise-Kasko gab es nur für große Firmen, die viele Autos bei einem Anbieter versichert haben.“

Die IAP hat Jeinsen zufolge zwei Versicherer gefunden, die die Kasko auch für wenige Autos, die unterschiedlich versichert sind, anbieten: die Württembergisch Badische über PharmAssec und die Mannheimer Versicherungen. Das Produkt der Mannheimer Versicherungen werde exklusiv nur von Maklern angeboten, die Mitglied der IAP seien, betont Jeinsen.

Gemeinsam solche Produkte zu entwickeln, das ist ein Ziel des neuen Vereins. Jeinsen berichtet, dass Ring die Idee für die Dienstreise-Kasko für Apotheker bereits in der Vergangenheit Versicherern vorgeschlagen habe – sein Kundenkreis sei aber zu klein und damit zu uninteressant für die Anbieter gewesen. Anders habe es ausgesehen, als er für alle Kunden der IAP-Makler habe verhandeln können.

Da sich der IAP auch als Qualitätsverein versteht, gibt es strenge Aufnahmekriterien: Der Verein steht nur solchen Versicherungsvermittlern offen, die sich auf die Gesundheitsberufe spezialisiert haben – und dies mit entsprechenden Schulungen, Fachqualifikationen und Zulassungen nachweisen können. Voraussetzung ist auch, dass die Makler bereits als freie Vermittler tätig sind. Schließlich müssen sie sich bereit erklären, ihr Know-how mit den anderen IAP-Mitglieder zu teilen und ihre Kundendatei offen zu legen.

„Wir legen die Hürde bewusst hoch, denn wir wollen nur Makler, die hinter der Idee stehen und wirklich mitmachen wollen“, erklärt Jeinsen. Geplant ist, dass die Mitglieder in regelmäßigen Schulungen und in den Mitgliederversammlungen ihr Wissen weitergeben. Künftig soll es auch ein Intranet geben, in dem sich die Vermittler austauschen können.

Jeinsen hofft, dass der Verein bald 50 bis 100 Mitglieder aus ganz Deutschland hat. Zu viele sollen es aber nicht sein: Sobald genügend Makler aus einer Region vertreten sind, soll Schluss sein. Auf diese Weise will die IAP gewährleisten, Apothekern jeweils drei bis fünf ausgewiesene Experten aus ihrer Nähe nennen zu können.

Die Idee für den Verein entstand während der Arbeit an Jeinsens Buch „Zielgruppenanalyse Apotheker“. Für die Recherche tauschte er sich mit einigen Kollegen aus. Im Mai beschlossen sie gemeinsam, einen Verein unabhängiger Makler zu gründen.

„Selbst für erfahrene Versicherungsspezialisten, die sich jedoch nicht auf Heilberufe spezialisiert haben, ist es oftmals schwer, die Leistungsunterschiede in Angeboten und ihre Relevanz für die Kunden einzuschätzen“, erklärte der zweite IAP-Vorsitzende Günter Mayrhofer, Makler im Großraum München/Niederbayern. Apotheken sind laut IAP oft mit einem Sammelsurium unterschiedlicher Absicherungen versorgt, das mehr Lücken als Schutz biete. Daher sei ein unzureichender Versicherungsschutz Normalität. Diesem Missstand wollen die Makler gemeinsam entgegenwirken.

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