Apothekennotdienst

Westfalen-Lippe bessert nach

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Berlin -

Nordrhein hat die Notdienstplanung umgestellt – im benachbarten Kammerbezirk Westfalen-Lippe wird das neue System bereits seit 2012 verwendet. „Wir sind jetzt im dritten Jahr – das System hat sich bewährt“, sagt Kammergeschäftsführer Michael Schmitz. Aber in Stein gemeißelt ist das Modell nicht: In mittelgroßen Städten und in der Nähe von Notfallpraxen soll es in diesem Jahr mehr Dienste geben.

Vor der Einführung des neuen Systems habe es in Westfalen-Lippe 95 einzelne Notdienstbezirke gegeben, sagt Schmitz. Die Software betrachtet nun den Kammerbezirk im Ganzen. Die Zahl der Dienste konnte dadurch von rund 40.000 auf etwa 30.000 im Jahr 2012 reduziert werden. 90 Prozent der Apotheken seien entlastet worden, einige müssten aber auch mehr Dienste leisten. Insgesamt seien die Dienste gerechter verteilt.

Ein Blick auf die vergangenen zwei Jahre zeigt aus Schmitz' Sicht die Vorteile des neuen Systems: Seit 2012 sei die Zahl der Apotheken im Kammerbezirk um mehr als 100 zurückgegangen. Statistisch gesehen hätte als jeder Notdienstbezirk mindestens einmal umorganisiert werden müssen. „Mit dem neuen Modell lässt sich die Belastung sehr viel einfacher verteilen, wir können schnell reagieren“, ist Schmitz überzeugt.

In diesem Jahr wurden die ersten größeren Anpassungen an dem neuen Modell vorgenommen: „Es gab eine Nachverdichtung an Sonntagen“, sagt Schmitz. Man habe festgestellt, dass besonders an Sonntagen in Apotheken um Notfallpraxen und mittelgroßen Städten mit 20.000 bis 80.000 Einwohnern viel Betrieb herrsche. Daher wurden die Parameter in der Software angepasst. Außerdem soll es in den Wintermonaten bis März und ab Oktober mehr Dienste als im Sommer geben.

Einen weiteren Vorteil des neuen Systems sieht Schmitz in Bezug auf den neuen Nacht- und Notdienstfonds: Durch die Software hätten bereits alle Daten vorgelegen. So sei es kein Problem gewesen, die geleisteten Dienste zu melden.

Der nächste Schritt sollte die Kombination der beiden Kammerbezirke Nordrhein und Westfalen-Lippe sein, betont Schmitz und stimmt damit seinem Kollegen aus Nordrhein zu: „Eine Verknüpfung ist grundsätzlich sinnvoll.“

Bis es einen einheitlichen Notdienstbezirk Nordrhein-Westfalen gibt, wird es aber aus seiner Sicht noch etwas dauern: Die Vorbereitungen für das Notdienstjahr 2015 liefen in Westfalen-Lippe bereits, während Nordrhein das neue System in einigen Monaten zunächst evaluieren müsse. Für 2016 hält Schmitz die Zusammenführung für realistisch.

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