Kein Internet: Apothekerin fordert Sonderstellung

„Die Telekom hat nicht begriffen, dass Apotheken auf Internet angewiesen sind“

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Berlin -

Drei Tage haben die Angestellten der Glückauf-Apotheke in Bottrop ohne Internet gearbeitet. Die Verbindung war ausgefallen, weil die Leitung bei Bauarbeiten durchtrennt worden war. Inhaberin Dorothee Pradel ärgert sich über das Verhalten der Telekom und fordert schnelleres Handeln bei Ausfällen in Apotheken und Arztpraxen.

Die Kundschaft selbst habe vom Internetausfall kaum etwas mitbekommen, sagt Pradel. Dennoch hätten sich vielleicht die ein oder anderen gewundert, warum der sonst so schnelle Service – etwa bei digitalen Bestellanfragen – plötzlich mehrere Tage dauerte. „Wir mussten einige Sachen zurückstellen und haben elektronische Bestellungen sicher verloren“, sagt Pradel. „Das führt natürlich zu einem Imageschaden.“

„Es ging gar nichts mehr“

Los ging es vor einer Woche. Am Montagmorgen meldeten sich Angestellte bei Pradel, dass es in der Apotheke kein Internet mehr gebe. Die Inhaberin selbst hatte zuvor Notdienst und war bei einem Termin in Düsseldorf. „Es ging gar nichts mehr“, sagt sie und dachte sofort an die nahegelegene Baustelle. Sie rief umgehend bei der Telekom an und landete nur im Callcenter. „Dort interessiert das niemanden, dass wir eine Apotheke sind.“

Pradel ärgert sich über die Antwort der Telekom. Sie, zwei betroffene Arztpraxen sowie eine Physiotherpieeinrichtung und zwei Anwält:innen standen ohne Internet da. „Und die Telekom will einen Mitarbeiter schicken, der unsere Leitung überprüft.“ Dabei sei es fast logisch gewesen, dass bei den Bauarbeiten etwas durchtrennt worden sei. „Aber es fühlt sich keiner zuständig.“ Erst am Mittwoch kündigte sich ein Telekom-Angestellter an, um die Leitungen der betroffenen Betriebe zu inspizieren.

Als dieser festgestellt habe, dass das Problem nicht bei der Apotheke oder den anderen Nachbarn Pradels liege, sei der Defekt angegangen worden. „Am Donnerstagmorgen funktionierte wieder alles. Der Ausfall war aber für die Arztpraxen und mich ein Riesenproblem. Wir konnten keine Zertifikate ausstellen, kein E-Rezept abgeben und mussten alles telefonisch bestellen. Wir hatten eine Standleitung hier.“ Das Telefon habe sie auf ein privates Handy umleiten können.

Apotheke ist kein Privathaushalt

Die Apothekerin ärgert sich über den Umgang mit dem Problem. „Die Telekom hat nicht begriffen, dass es etwas anderes ist, wenn eine Apotheke oder eine Arztpraxis kein Internet haben, als wenn ein Privathaushalt kein Internet hat.“ Sie fordert, dass es eine Extrahotline für Betriebe der kritischen Infrastruktur wie Apotheken geben müsse. Im Endeffekt sei die Reparatur offensichtlich einfach gewesen.

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