Im nordrhein-westfälischen Wesel hat sich Michael Jilek für die Anschaffung eines Luftfilters entschieden. Das mobile Gerät steht nun mittig im Verkaufsraum der Büderich-Apotheke. Die Luft wird rund um die Uhr von Aerosolen gereinigt. Das dauerhafte Lüften konnte somit auf regelmäßiges Stoßlüften reduziert werden. Auch die Kunden freuen sich über die Neuanschaffung.
Jilek ist bereits Ende 70 und hat die Apotheke vor mehr als 40 Jahren übernommen. Den Kauf eines Luftreinigers hatte er bereits länger im Auge. Doch zunächst wusste er nicht genau, welches Modell für seine Offizin das passende wäre. Nach längerer Recherche entschied er sich für ein mobiles Gerät der Firma Philips. „Dass ich die Filter eigenständig reinigen kann, hat mich überzeugt“, erzählt er. Die Vorfilter können mithilfe eines Staubsaugers abgesaugt und gereinigt werden. „Ich kam zu dem Schluss, dass andere Varianten nicht infrage kommen. UVC- oder Plasmageräte fielen also weg.“ Jilek hat nun ein röhrenförmiges mobiles Gerät mit HEPA-Filtern der Klasse H14 mitten im Verkaufsraum stehen.
„Die Position ist optimal. Da kann das Gerät am besten reinigen. Zudem sieht man die Neuanschaffung direkt. Die Kunden fühlen sich sicherer“, berichtet der Apotheker. Die maximal zulässige Kundenanzahl innerhalb seiner Offizin ändert sich hierdurch nicht. Auch für sein Team sei der Luftreiniger eine gute Ergänzung zu den weiterhin bestehenden Maßnahmen. „Wir arbeiten weiterhin mit Maske, Plexiglas und Abstand, daran hat sich nichts geändert. Das Gerät wurde nicht für ein Mehr an Kunden angeschafft, sondern für ein mehr an Sicherheit.“
Am Gerät selbst klebt ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Neu – Ich bin ein Virenfilter“. So wüssten die Kunden direkt, worum es sich bei dem futuristisch anmutenden Gerät handele. Störend sei der Filter nicht: „Der Raumluftreiniger ist wirklich leise. Mein Team fühlt sich durch das Gerät beim Arbeiten nicht gestört.“ Für den Betrieb über Nacht gebe es einen speziellen Modus berichtet der Apotheker. „Dann ist das Gerät noch leiser.“ Ganz ausstellen möchte der Apotheker den Luftfilter nicht. So ist die Luft zu Arbeitsbeginn direkt grundgefiltert und es wird keine „Vorlaufzeit“ benötigt.
Das von Jilek ausgesuchte Gerät filtert die Luft von Räumen bis zu 100 qm zuverlässig. „Hier gibt es auch Varianten für kleinere Apotheken. Die Firma bietet kleinere Luftfilter für Räume bis zu 60 qm an.“ Der Kostenpunkt für den Apparat: Rund 500 Euro. Diese Kosten habe der Apotheker gerne auf sich genommen, wenn er dadurch die Sicherheit seiner Kunden und seines Personals erhöhen kann. Die Aerosollast in der Luft hatte er bisher durch Dauerlüften verringert. „Jetzt, wo es kälter wird, ist dauerhaftes Lüften ja keine Option mehr – da musste was Neues her.“ Zwar hat das Team der Büderich-Apotheke das Lüften nicht komplett eingestellt, jedoch auf Stoßlüften heruntergefahren.
Auch außerhalb der Pandemie hält Jilek den Luftfilter für eine sinnvolle Ergänzung für die Apotheke. Immerhin gebe es weitaus mehr Keime als das aktuelle Coronavirus. So werden auch Influenzaviren und einfache Rhinoviren durch den H14-Filter zuverlässig entfernt. Dennoch betont der Apotheker: „Wir müssen weiterhin die Maske tragen und die maximal zulässige Personenanzahl im Verkaufsraum einhalten. Der Luftfilter ersetzt die bisherigen Maßnahmen nicht, er ergänzt sie nur.“
Das Gerät sei relativ wartungsarm. „Wenn der Filter gereinigt werden muss, dann wird einem das auf dem Display angezeigt“, erzählt Jilek. Dann greift er zum Staubsauger und saugt den HEPA-Filter aus. Die Partikel verbleiben im Staubsaugerbeutel. „Diese Beutel gleichen auch einem HEPA-Filter, zwar von geringerer Filterklasse, aber generell bleibt die Verschmutzung ja im Beutel.“ Diesen kann er später einfach entsorgen. Die Neuanschaffung oder der Austausch der Filtereinheiten würde somit seltener notwendig als bei Modellen, die nicht eigenständig gereinigt werden können.
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