Schwerer Raubüberfall mit Messer

„Die denken, in Apotheken liegt wahnsinnig viel Geld“

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Berlin -

In Kiel häufen sich die Taten schwerer Raubüberfälle. Nach Tankstellen und einem Einrichtungshaus war jetzt die Viktoria-Apotheke betroffen. Ein Mann forderte mit einem Messer Bargeld und ist auf der Flucht.

Am Freitagmittag betrat der Täter die Apotheke und ging direkt zum HV-Tisch. Dort forderte er von einer PTA mit einem Messer Bargeld. Die Angestellte öffnete die Kasse und der Mann ging zu ihr, um das Geld zu entnehmen. Die Inhaberin Julika Oehmichen war zu diesem Zeitpunkt im hinteren Bereich tätig und wunderte sich, als sie sah, dass eine weitere Angestellte ihr „komische Handzeichen“ gab.

Als Oehmichen nach vorne in den Verkaufsraum kam, sah sie den Mann hinter „ihrer Kasse“. „Da bin ich zu ihm hin und habe gefragt, was das soll“, sagt sie. Kommentarlos zeigte ihr der Räuber das Messer und verließ die Apotheke. „Ich hatte nicht gesehen, dass er ein Messer hat, und mich gefragt, was er dort macht“, sagt die Apothekerin.

Alle Angestellten wohlauf

Der Überfall sei sehr schnell gegangen. Die Inhaberin ist froh, dass niemanden etwas passiert ist. „Wir reden darüber. Ich habe meinen Angestellten auch gesagt, dass es sich nicht lohnt, sich bei einem Überfall in Gefahr zu bringen. Sie haben genau richtig gehandelt. Es handelt sich nur um Geld und steht in keinem Verhältnis dazu, sich in Gefahr zu bringen.“

Auch die Angestellten seien wohlauf und stünden nicht unter Schock. „Wir sind nur genervt“, so Oehmichen über das Prozedere, das der Überfall in Gang gebracht habe. Denn nach der Tat hätten die sieben Polizisten, die deshalb in die Apotheke kamen, mitgeteilt, dass alle Angestellten zur Befragung mit auf die Wache müssten. „Ich habe ihnen gesagt, dass das nicht geht, weil ich hier eine Apotheke habe.“

Apotheke ist kein Juweliergeschäft

Der Mann soll rund 30 Jahre alt und schlank sein. Er soll dunkle Haare haben und mit einer schwarzen Mütze, einer dunklen Jacke und einer grauen Jogginghose bekleidet gewesen sein. Bei diesem vierten Raub in kürzester Zeit wie auch bei den Taten zuvor lag die Beute jeweils im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich. „Die denken, in Apotheken liegt wahnsinnig viel Geld, aber es läuft ja viel über Rezepte. Wir sind keine Juweliergeschäfte“, sagt Oehmichen. Die Kriminalpolizei prüft unterdessen, ob Zusammenhänge zwischen den Taten bestehen.

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