Apotheken in Deutschland sind fest in Frauenhand. Laut ABDA-Statistik sind 69,9 Prozent der 48.690 Approbierten in öffentlichen Apotheken weiblich. Bei den Angestellten liegt die Frauenquote bei 84,2 Prozent, bei den Inhabern bei 45,8 Prozent. Anders in den neuen Bundesländern: Hier sind Frauen auch unter den Selbstständigen in der Überzahl.
So liegt der Anteil der Apothekeninhaberinnen in Mecklenburg-Vorpommern bei 64,8 Prozent, in Sachsen-Anhalt bei 64,5 Prozent und in Thüringen bei 63,1 Prozent. In Sachsen beträgt die Quote 62,7 Prozent, in Brandenburg 59,2 Prozent und in Berlin 55,4 Prozent.
In den alten Bundesländern sind durchweg weniger als 50 Prozent der selbstständigen Apotheker weiblich. Am niedrigsten ist der Frauenanteil in Rheinland-Pfalz (36,6 Prozent), Westfalen-Lippe (39,6 Prozent) und Bremen (40, 5 Prozent).
Für den Apothekerverband Brandenburg ist die Sache klar: „Dass in den neuen Bundesländern mehr weibliche Apotheker, vor allem auch in leitenden Positionen, zu finden sind, ist historisch bedingt“, erklärt Verbandschefin Dr. Andrea Lorenz: Zu DDR-Zeiten sei es normal gewesen, dass Frauen arbeiten gingen. Daher sei die Frauenarbeitsquote nach wie vor insgesamt höher. Im Verbandsvorstand spiegelt sich die Quote übrigens wider: Drei von sieben Mitgliedern sind Frauen.
Bei den angestellten Approbierten liegt der Frauenanteil bundesweit in allen Kammerbezirken bei mehr als 75 Prozent – hier machen Experten die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf verantwortlich. Auch hier ist Mecklenburg-Vorpommern mit einer Quote von 90,8 Prozent Spitzenreiter, gefolgt von Hamburg und Bremen mit jeweils 88,7 Prozent und Sachsen mit 88,3 Prozent.
Noch eindrucksvoller ist die Frauenquote bei den Nichtapprobierten: Bis auf Nordrhein (86,7 Prozent) und Berlin (93,5 Prozent) kommen alle Kammerbezirke auf mehr als 95 Prozent. Auch hier führt Mecklenburg-Vorpommern mit 99,3 Prozent.
Auch in Industrie, Verwaltung und Wissenschaft überwiegen Pharmazeutinnen mit 58,3 Prozent. In Krankenhausapotheken sind 63,4 Prozent aller Approbierten Frauen. Ein Blick auf die Studierendenzahlen zeigt, dass die Frauenquote wohl auch in den kommenden Jahren nicht einbrechen wird: Von den insgesamt 12.719 Pharmaziestudenten waren im Wintersemester 2010/11 9185 weiblich, also etwa 72 Prozent.
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