APOSCOPE

Der Feind auf deiner Versichertenkarte APOTHEKE ADHOC, 03.11.2017 12:42 Uhr

Berlin - 

Absurde Retaxationen, ständige Verdächtigungen und politische Verunglimpfung – die Krankenkassen werben nicht unbedingt um die Gunst der Apotheker. Aus Sicht der Inhaber nehmen die Kassen die Leistungserbringer mittlerweile geradezu als Gegner war. Das geht aus einer Umfrage von APOSCOPE hervor.

Der Gegner-These stimmen 85 Prozent der 307 befragten Apotheker und Inhaber vollkommen oder überwiegend zu. Unter den Inhabern ist das Ergebnis noch eindeutiger: Aus Sicht von 95 Prozent der Apothekenleiter nehmen die Krankenkassen die Leistungserbringer als Gegner war. die übrigen 5 Prozent sehen das immerhin teilweise so, widersprechen will der Aussage niemand, was schon sehr bezeichnend ist.

Bei den PTA unter den Befragten ist die Stimmung etwas versöhnlicher – aber weit entfernt von gut. Zwei Drittel glauben, dass sie von den Kassen als Gegner wahrgenommen werden, gut ein Viertel /27,5 Prozent) immerhin teilweise. Nur 1,4 Prozent stimmen der Aussage kaum zu. Volle Ablehnung der These findet sich aber auch in dieser Berufsgruppe nicht.

Doch die Chefs und Angestellten in den Apotheken fühlen sich nicht nur selbst verfolgt. Eine große Mehrheit der Befragten ist der Ansicht, dass die Kassen auf Kosten ihrer Versicherten sparen. Mehr als die Hälfte (50,8 Prozent) stimmt diese Aussage vollkommen zu, unter den Inhabern sind es sogar 61 Prozent. Dazu kommen 35,9 Prozent (Inhaber: 29 Prozent), die überwiegend zustimmen, 12 Prozent (Inhaber: 10 Prozent) teilweise.

Und wie reagieren die Apotheker darauf? Wenn sie sich über eine Kasse besonders ärgern, raten einige von ihnen den Patienten gezielt zum Wechsel. Fast jeder vierte Inhaber (24 Prozent) hat das schon einmal gemacht. Nach besonders dreisten Retaxwellen vermeintlich kleiner Formfehler waren solche Protestaktionen immer mal zu beobachten. Ein weiteres Drittel (34 Prozent) der Inhaber ist der Idee zumindest nicht abgeneigt. Für 18 beziehungsweise 20 Prozent kommt das dagegen kaum oder überhaupt nicht infrage.

Auch in diesem Punkt sind PTA zurückhaltender. Von ihnen raten nur 4 Prozent regelmäßig zum Kassenwechsel, doch jede Dritte (32,9 Prozent) zieht diese Option zumindest manchmal. Die Mehrheit von 40,7 Prozent nimmt allerdings auf diese Weise keinen Einfluss auf die Kunden.

An der Umfrage nahmen im September 2017 insgesamt 309 Panelisten von APOSCOPE teil, darunter 100 Inhaber, 31 Filialleiter, 105 angestellte Apotheker und 73 PTA.