DAT 2013

Nordrhein will Produktbeigaben verbieten

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Berlin -

Fieberthermometer, Handwärmer oder Lesebrille: Die Industrie setzt bei der Vermarktung von OTC-Präparaten oft auf Zusatzgeschenke. Die Kunden erhalten zum eigentlichen Produkt gratis eine kleine Beigabe. Der Apothekerverband Nordrhein will den Herstellern diese Werbung verbieten lassen.

In einem Antrag zum Deutschen Apothekertag (DAT) fordert der Verband die Bundesregierung auf, der Industrie den Vertrieb der Arzneimittel mit sogenannten On-Pack-Promotions zu verbieten. Der Verkauf von Arzneimitteln werde zunehmend mit Produktmustern oder Beigaben wie Apfelsinenschäler oder Halstücher beworben, heißt es in der Begründung.

Der Verband kritisiert, dass den Kunden durch die Werbung ein zusätzlicher Anreiz für den Kauf der Arzneimittel gegeben werde. Medikamente sollten jedoch angesichts des Verbraucherschutzes „nur aus Gründen zur Linderung oder Vorbeugung von Krankheiten genommen werden“. Das Arzneimittel und nicht die damit verbundene Beigabe sollten für die Kaufentscheidung im Vordergrund stehen.

Auch Freiwahlprodukte werden als Zusatzpräsent beigelegt. Zuletzt war Novartis für sein OTC-Produkt Lamisil mit einer Gratistube Eubos Sensitive Fuß Repair & Schutz Balsam. Marketingpartnerschaften gab es auch zwischen dem Teehersteller Sidroga und Klosterfrau für Dobendan. Bei Nurofen gab es Mineralwasser gratis dazu. Im vergangenen Jahr hatte Sidroga gemeinsam mit dem Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) für das Schlankheitsmittel „Ovivo Slim“ geworben.

Für die Apotheken kosten die Sonderangebote im Einkauf normalerweise nicht mehr als das eigentliche Produkt. Die Werbung ist besonders vor Feiertagen wie Weihnachten oder Valentinstag beliebt.

Die Aktionen stoßen auch aus rein praktischen Gründen auf Kritik. Für den Großhandel etwa können die Zusatzangebote zusätzliche Arbeit mit sich bringen. Die Beigaben sind oft auf der eigentlichen Packung angebracht und vergrößern dadurch deren Umfang. Schnelldreher, die eigentlich kommissioniert werden, müssen dann per Hand in die Kisten sortiert werden.

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