Der Hersteller Betapharm ist mit seinem Metoprolol-Succinat voraussichtlich ab dem 15. September lieferfähig. Betapharm-Chef Michael Ewers bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC, dass die Ware in Deutschland angekommen sei und sich derzeit in der Freigabe befinde. Betapharm ist seit Juni Rabattpartner bei der AOK. Weil der Hersteller das Präparat für die Ausschreibung eigens ins Sortiment genommen hatte, war es bislang nicht verfügbar.
Trotzdem wurden im Juni rund 30.000 Rezepte mit dem Präparat bedruckt. Den Apotheken drohen deshalb von der AOK Strafzahlungen und in besonders schweren Fällen sogar der Staatsanwalt. Betapharm war von Apothekern vorgeworfen worden, nicht transparent über die eigenen Lieferschwierigkeiten kommuniziert zu haben. Deshalb hat das Unternehmen heute auch alle Apotheken über den Zeitpunkt der Lieferfähigkeit informiert.
In dem Schreiben an Apotheken heißt es, dass das Metoprolol-Succinat von Betapharm aufgrund der Vorlaufzeit von vier Monaten erst Mitte September verfügbar sein wird. Man arbeite mit Hochdruck an der Einführung. Betapharm weist die Apotheken auch darauf hin, dass heute die Friedenspflicht zwischen AOK und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) ausgelaufen ist.
Die Apotheken sollen deshalb bei der Dokumentation der Lieferdefekte besonders vorsichtig sein. Als Hilfestellung hat Betapharm dem Schreiben ein Musterrezept beigefügt, auf dem die korrekte Bedruckung erklärt wird. Zur Vermeidung von Retaxierungen sollen die Apotheken die Nichtverfügbarkeit außerdem anhand der Defektmeldungen des Großhandels dokumentieren.
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