„Das führt nur zu Schlangen und Stau vor der Apotheke“ APOTHEKE ADHOC, 25.11.2020 14:25 Uhr
13 Apotheken in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen betreibt die Apothekerfamilie Leugermann. Jetzt sorgt sich Stefan Leugermann um die neuen Corona-Beschlüsse von Bundes- und Länderregierungen am heutigen Nachmittag. Der Plan, die zulässige Kundenzahl auch in den Apotheken auf eine Person je 25 Quadratmeter zu reduzieren, stößt bei ihm auf Unverständnis: „Das führt nur zu Schlangen und Stau vor der Apotheke“, so Leugermann. Mit ihren Hygienekonzepten seien die Apotheken ohnedies gut aufgestellt.
Vor allem eine längerfristige Beschränkung auf eine Person pro 25 Quadratmeter hält Leugermann für „hochkompliziert“. Die Apotheken hätten doch mit Plexiglasscheiben, Einbahnstraßen und anderen Vorkehrungen die Abstandsregeln akribisch umgesetzt. Falls jetzt die Verringerung der Kundenfrequenz umgesetzt werden müsse, führe das nur zu Schlangen vor der Apothekentür, zu Stau im Eingangsbereich: „Bei Regen und Schnee stehen die Kunden dann dichtgedrängt unter dem Vordach oder unter provisorisch errichten Schutzdächern. Was soll das bringen?“
„Ich sehe es sehr kritisch, wenn ich beispielsweise in einem 65 Quadratmeter großen Verkaufsbereich nur noch zwei von drei HV-Tischen besetzen kann“, so Leugermann. „Die Arbeit ist doch da.“ Eine solche Regelung stelle die Apotheken vor eine neue Herausforderung. Mit ihrem „heilberuflichen Anspruch“ würden die Apotheken ohnedies die Hygiene- und Abstandsregeln akribisch umsetzen. Daher appelliert Leugermann an die Politik, die Apotheken von der geplanten Verringerung der Kundenfrequenz auszunehmen.
Aktuell beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über eine Verlängerung und Verschärfung des Teil-Lockdowns von Anfang November. Unter anderem soll die Kundenfrequenz im Einzelhandel verringert werden: Nach den weitergehenden Vorstellungen des Kanzleramts soll unter anderem erreicht werden, dass sich in Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter Verkaufsfläche aufhält – bislang ist es ein Kunde pro 10 Quadratmetern.