Enttäuschung bei AvP-Opfern

„Dann hätte ich den Vergleich nicht gemacht“

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Berlin -

Gerade einmal 15 Prozent sind es geworden, die die von der AvP-Pleite betroffenen Apotheken vorab erhalten haben. Das ist weit weg von den seinerzeit kolportierten 40 bis 50 Prozent, entsprechend groß ist die Enttäuschung und auch Wut bei all denjenigen, die sich auf den vom Apothekerverband Nordrhein (AVNR) ausgehandelten Deal mit dem Insolvenzverwalter eingelassen haben.

„Unter diesen Umständen wäre ich dem Vergleich nie beigetreten“, sagt Mario Spieker von der Markt Apotheke Porz in Köln. Eine halbe Million Euro hat er durch die Insolvenz des Rechenzentrums verloren; für die 15 Prozent hätte er seine Aussonderungsrechte nicht einfach aufgegeben, sondern vor Gericht dafür gekämpft. „Diese Zahl hat auch nie im Raum gestanden“, sagt er.

Ähnlich wie er sehen es auch andere Kolleginnen und Kollegen. Nach der ersten Auszahlung in Höhe von rund 10 Prozent sei man noch guter Dinge gewesen, dass nach der zweiten auch die dritte Tranche mit 3 Prozent derart mickrig ausgefallen ist, empfinden sie als bittere Enttäuschung. Mancherorts wird sogar der Vorwurf laut, man fühle sich vom Insolvenzverwalter getäuscht.

Vom AVNR, der den Vergleich ausgehandelt hat und dafür eine halbe Million Euro an Kosten abrechnen kann, steht eine Bewertung noch aus.

Noch können die Apotheken auf die abschließende Ausschüttung hoffen, bei der sie als größte Gläubigergruppe abermals einen Betrag erhalten. Ob es dann am Ende doch noch die 40 Prozent werden, ist ungewiss. Ein kleiner Trost: Viele Betroffene haben die Forderungen längst abgeschrieben, das Finanzamt allerdings bislang nicht. Die nie gezahlten Abrechnungsbeträge mussten versteuert werden, dies wurde bei Betriebsprüfungen auch kontrolliert. Wenn das Insolvenzverfahren dann vielleicht im kommenden Jahr abgeschlossen wird, können sie also zumindest noch auf eine Rückerstattung des Finanzamts hoffen.

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