Plexiglas, Zugangsbeschränkung, Maske

Corona-Lockerungen: So planen die Apotheken

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Berlin -

Seit Beginn der Corona-Pandemie vor zwei Jahren hat sich das Aussehen der Apotheken verändert. Vielerorts wurden Plexiglasscheiben über den HV-Tischen installiert, auf Plakaten und Fußbodenmarkierungen wird auf Zugangsbeschränkungen und Abstandsregelungen hingewiesen. Welche Maßnahmen abgeschafft werden und welche bleiben, wenn jetzt die Vorgaben gelockert werden, zeigt eine aktuelle Befragung von aposcope.

  • 94 Prozent der Apotheken haben aktuell Plexiglasscheiben am HV-Tisch installiert. Eine Mehrheit von 83 Prozent will dies auch beibehalten.
  • Desinfektionsspender gibt es aktuell in 93 Prozent der Apotheken, 82 Prozent wollen dies beibehalten.
  • Auch wenn das gesetzlich vorgeschriebene Tragen einer Maske für die Kund:innen wegfällt: Knapp zwei Drittel der befragten Apotheker:innen und PTA wollen auch künftig mit Mund-Nase-Schutz arbeiten. Heute sind es 92 Prozent.
  • Der Botendienst hat sich vielerorts etabliert, wurde er doch mit einer zusätzlichen Vergütung sogar gefördert, um die Kontakte zu beschränken. 85 Prozent der Apotheken bieten ihn heute für alle älteren Kund:innen an, 70 Prozent wollen dies auch künftig tun.
  • Bodenmarkierungen als Abstandhalter gibt es in drei von vier Apotheken (76 Prozent), jede zweite Apotheke will dies künftig beibehalten (49 Prozent). Kein Wunder, fördert Abstand doch nicht nur Hygiene, sondern auch Diskretion.
  • Eine begrenzte Anzahl von Kundschaft in der Apotheke ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits schützt es vor allzu dichtem Verkehr und erleichtert die Beratung, andererseits fehlt den Kund:innen oftmals die Zeit, sich in Ruhe in der Freiwahl umzuschauen und Zusatzeinkäufe zu machen. 74 Prozent haben heute eine entsprechende Regelung, nur 43 Prozent wollen sie beibehalten.
  • Aufsteller vor der Apotheke mit Verhaltenshinweisen tun niemandem weh, werden aber auch nicht gebraucht, wenn es keine Vorgaben mehr gibt. 74 Prozent haben sie heute im Einsatz, 37 Prozent wollen sie weiterhin nutzen.
  • Bodenmarkierungen, um die Kundschaftsströme zu lenken, gab es in einigen Apotheken auch schon vor Corona. Seit Beginn der Pandemie arbeiten 63 Prozent damit, 31 Prozent wollen daran festhalten.
  • Blutdruckmessen oder das Anpassen von Kompressionsstrümpfen sind apothekentypische Dienstleistungen, die insbesondere zu Beginn der Pandemie vielerorts zunächst gestrichen wurden. Aktuell verzichten noch 38 Prozent der Apotheken darauf, nur 14 Prozent wollen diese Services auch weiterhin nicht anbieten.
  • Gefährdete Kolleg:innen nicht im HV einzusetzen, ist naheliegend – und auch künftig je nach Bedarf eine Option. 26 Prozent beachten diese Vorsichtsmaßnahme, 15 Prozent sehen auch künftig Bedarf.
  • Nicht flächendeckend durchgesetzt haben sich in den Apotheken Filtergeräte und Luftreiniger: Nur jede vierte Apotheke hat laut Umfrage ein entsprechendes Gerät eingesetzt (25 Prozent), das entsprechend auch in den meisten Fällen im Einsatz bleiben soll (20 Prozent).
  • Das Arbeiten in getrennten Teams und Schichten sorgte insbesondere in den ersten Wochen und Monaten der Pandemie für zusätzliche Sicherheit vor Ausfällen – und zusätzlichen Aufwand. Nur jede zehnte Apotheke richtet sich noch danach, nur 4 Prozent sehen weiterhin Bedarf.
  • Die Herstellung von Desinfektionsmitteln als Rezeptur in größerem Umfang war eine der ersten Aufgaben für die Apotheken im März 2020. Seitdem hat die Nachfrage deutlich nachgelassen, nur 6 Prozent sind in diesem Bereich noch aktiv – und nur 2 Prozent sehen künftig eine entsprechende Nachfrage.

An der aposcope-Befragung nahmen am 25. März insgesamt 304 verifizierte Apotheker:innen und PTA teil.

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