aposcope-Umfrage

Corona in der Apotheke – was tun die Teams?

, Uhr
Berlin -

Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus und mittlerweile haben auch einige Apotheken unmittelbare Erfahrungen gemacht: Bei einer aposcope-Umfrage gaben 4,4 Prozent der Teilnehmer an, dass es im Kundenkreis bereits bestätigte Fälle von Covid-19-Erkrankungen gab. In Einzelfällen sind die Apothekenteams sogar selbst betroffen.

Das Thema beherrscht nach wie vor den Alltag in der Offizin: 85 Prozent der Befragten werden mehrmals täglich von Kunden auf das Coronavirus angesprochen. Viele fragen nach möglichen Schutzmaßnahmen gegen eine Infektion. Doch im Wochenvergleich ist die Tendenz zu beobachten, dass immer mehr Menschen auch nach der Gefährlichkeit des Virus fragen und woran man eine Infektion erkennt. Jeder dritte erkundigt sich danach, wie er sich im Fall einer Ansteckung zu verhalten hat.

Dass Mitarbeiter – vom Chef oder sogar mit behördlicher Anordnung – in häusliche Quarantäne geschickt werden, kommt bislang nur in Einzelfällen vor. Aber die Teams in den Apotheken gehen mit den Experten davon aus, dass sich das Virus in den nächsten Wochen massiv verbreiten wird. 83 Prozent stimmen dieser Aussage zu und 71 Prozent erwarten, dass es zu starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen wird.

Das wird übrigens von einer Mehrheit begrüßt: 65 Prozent finden, dass es mehr Vorgaben von staatlichen Stellen geben sollte, etwa Absagen von Konzerten, Sportveranstaltungen und Messen. Immerhin jede dritte Apotheke verfügt mittlerweile über einen Pandemieplan. In der Vorwoche hat das nur jeder vierte Teilnehmer angegeben.

Zwar finden nach wie vor viele Befragte (83 Prozent), dass das Thema in den Medien dramatisiert wird. Aber jeder Dritte hat schon Angst, dass bald auch in Deutschland viele Menschen an dem Virus sterben. Und der Anteil der Befragten, die die „normale“ Grippe für gefährlicher hält, ist im Wochenvergleich leicht gesunken, liegt allerdings immer noch bei 66 Prozent.

Doch in der Offizin sind längst nicht mehr alle gelassen bei dem Thema: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) bestätigt, dass einzelne Mitarbeiter oder Kollegen wegen des Virus nervös sind. 15,5 Prozent gaben an, dass pharmazeutisches Personal weniger im Handverkauf eingesetzt werden möchte. Auch Krankmeldungen haben in einigen Apotheken zugenommen (18 Prozent). 22 Prozent der Befragten haben persönlich Angst vor einer Infektion.

An der aposcope-Umfrage nahmen am 10. März 206 Inhaber*innen, angestellte Approbierte und PTA teil. Aktuell wird die Haltung der Apothekenteams zum Coronavirus wöchentlich abgefragt. Die Ergebnisse der beiden Vorwochen: KW 10, KW 09.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Neue Nische für Zwischenhändler
Skonto über Großhandelsapotheken?
„Die Kosten steigen zurzeit ins Unermessliche“
Weihnachtsgeld: So kürzen die Inhaber

APOTHEKE ADHOC Debatte