Jahresendrally in Apotheken

Corona-Delle abgehakt: Der Erkältungsmarkt ist zurück

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Berlin -

Nach einem schwachen Herbst zog das Geschäft in den Apotheken ab Ende November massiv an. Wie Zahlen von Insight Health zeigen, legte insbesondere der Erkältungsbereich massiv zu – und liegt auf Jahressicht wieder auf Vor-Corona-Niveau.

Kundenfrequenz

Nach einem starken Jahresauftakt lag die Kundenfrequenz – gemessen an der Anzahl an OTC-Bons für apothekenpflichtige Produkte – im Sommer und Herbst überwiegend unter Vorjahr. Doch Ende November gab es plötzlich einen starken Anstieg: In KW 47 lag der Wert 7,2 Prozent über Vorjahr, in KW 48 waren es 18,4 Prozent mehr und in KW 49 sogar 33,5 Prozent mehr. Apothekenteams wissen: Der Ansturm aufgrund der Corona-, Influenza- und RSV-Infektionswelle hielt bis Weihnachten an.

Im gesamten Jahresverlauf steht damit laut Insight Health gegenüber dem Vorjahr mittlerweile ein Plus von 4,7 Prozent. Im Vergleich zu 2019 fehlen dagegen noch 12 Prozent.

OTC-Geschäft

Die Kurve spiegelt sich in den OTC-Abverkäufen: Nach einem starken Jahresauftakt war das Geschäft im Sommer und Herbst rückläufig im Vergleich zum Vorjahr, um ab KW 46 steil anzusteigen. In KW 49 lag der OTC-Absatz schließlich 51,7 Prozent über Vorjahr. Einen ähnlichen Peak hatte es zuletzt in KW 13 gegeben, der auf Verschiebungen bei den Osterfeiertagen zurückzuführen ist, in KW 18 und 19 gab es noch einmal einen Sprung von 38,4 beziehungsweise 39,2 Prozent über Vorjahresniveau.

Im Jahresverlauf konnten damit 13,8 Prozent mehr Packungen abgegeben werden, nach Umsatz liegt das Plus bei 11,7 Prozent. Im Vergleich zu 2019 liegt aber der Absatz mit minus 2,5 Prozent niedriger; der Umsatz liegt mit plus 0,7 Prozent leicht höher.

Erkältungssegment

Das Erkältungssegment hatte unter der Corona-Pandemie besonders stark gelitten; Masken und Hygieneregeln sorgten für deutlich weniger Atemwegserkrankungen als normalerweise. Doch die aktuelle Infektionswelle lässt die Nachfrage explodieren: In KW 47 lag der Absatz 18,8 Prozent über Vorjahr, in KW 48 um 36,7 Prozent und in KW 49 um 51,7 Prozent höher. Damit ergibt sich für den Zeitraum ab KW 40 (ab 3. Oktober) bis KW 49 (bis 11. Dezember) ein Plus von 11,7 Prozent.

Aber auch im Vergleich zu 2019, also dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, kann sich die Entwicklung wieder sehen lassen:

  • KW 47: plus 18,4 Prozent
  • KW 48: plus 31,7 Prozent
  • KW 49: plus 33,3 Prozent

Für den Zeitraum von Anfang Oktober bis Mitte Dezember steht damit ein Plus von 11,1 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau.

Rx-Geschäft

Relativ gleichbleibend entwickelt sich seit Anfang Juni der Rx-Bereich. Hier liegt der Umsatz von Ausnahmen abgesehen im hohen einstelligen Bereich über Vorjahr. Im bisherigen Jahresverlauf legte der Umsatz um 6,8 Prozent zu, der Absatz um 3,4 Prozent. Dabei gibt es einen Sondereffekt: Seit September 2020 werden die hochpreisigen Hämophilie-Präparate wieder über die Apotheken vertrieben. Im Vergleich zu 2019 legt der Absatz um 3,0 Prozent zu, der Umsatz um 18,2 Prozent.

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