Die Apotheken haben sich in der Pandemie als zentrale Anlaufstelle bewährt. In den vergangenen Monaten mussten coronabedingt verhältnismäßig wenig Betriebe schließen. Trotz sinkender Inzidenzen und steigender Impfquote ist die Ansteckung jedoch weiter möglich. In Berlin traf es jetzt eine Apotheke, die aufgrund eines Krankheitsfalls dicht machen musste.
Die Apotheke am Zoo musste Ende Juli wegen eines Corona-Falls schließen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) informierte die Apothekerkammer, dass der Betrieb vom 21. Juli an geschlossen hat. Der Notdienst wurde entsprechend organisiert. Für die Kund:innen gab es einen Aushang in der Eingangstür – „Corona-bedingt vorübergehend geschlossen“, stand auf dem Zettel.
Inhaber:innen müssen schließen, wenn kein anderer Approbierter gefunden wird, der die Aufsichtspflicht übernimmt. Die ohnehin angespannte Personal- und Vertretungssituation könnte ein Grund dafür sein, dass die Apotheke nicht weiter geöffnet blieb.
Für die Hauptstadt ist die Schließung ein Novum: „Uns ist bisher keine weitere Apotheke in Berlin bekannt, die komplett wegen Corona schließen musste“, sagt eine Kammersprecherin. Sie verweist auf das LAgeSo. Dort sei man für Apothekenschließungen zuständig, teile bei Schließungen die Gründe jedoch nicht mit. Mitarbeiter:innen, die positiv getestet wurden, müssen in Quarantäne und dürfen frühestens 14 Tage nach Symptombeginn und Symptomfreiheit seit mindestens 48 Stunden wieder zur Arbeit gehen.
In der Apotheke am Zoo ist der Betrieb unterdessen wieder angelaufen. Nach knapp vier Wochen ist sie wieder geöffnet. Der Aushang ist verschwunden. So offen kommunzieren nicht alle Betroffene eine Corona-Infektion. In Bayern etwa entschloss sich ein Inhaber, seine Erkrankung aus Angst vor einem Kundenverlust geheim zu halten.
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