Ibu-Engpass

Dolormin-Comeback: Erste Apotheken feiern

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Berlin -

Nachdem alle Dolormin-Präparate monatelang nicht lieferbar waren, erfreuen sich immer mehr Apotheken über den Erhalt einzelner Packungen. Johnson & Johnson bestätigt, dass die momentan verfügbaren Kleinstmengen zur neuen Wirkstoffcharge aus den USA gehören. Von einer lückenlosen Belieferung kann jedoch noch nicht gesprochen werden. 

Dolormin gehört zu den am häufigsten nachgefragten Ibuprofen-haltigen OTC-Produkten. Die Nichtlieferfähigkeit des Präparates ist für Apotheken und Kunden seit Monaten ein Ärgernis. Laut Apothekern und PTA werden angebotene Alternativen häufig abgelehnt. Vergangene Woche wurden erste Apotheken mit den Schmerztabletten beliefert. Meistens handelt es sich um unvollständige Lieferungen, da die gewünschten Mengen noch nicht verfügbar sind.

Die Nichtverfügbarkeit von Dolormin beschäftigt Apotheken seit Wochen. Aktuell dokumentieren Mitarbeiter in den sozialen Medien den Erhalt weniger Packungen mit Fotos, als wäre dies als Beweis notwendig. Schaut man sich die zahlreichen Kommentare an, so scheint die Belieferung eher ein Glücksfall zu sein. „Wir haben einen Anruf von unserem Außendienst bekommen. Dieser gab uns den Tipp, dass in den kommenden zwei Tagen begrenzte Mengen Dolormin beim Großhandel verfügbar sein werden. Daraufhin haben wir die Anfrage beim Großhandel mehrmals täglich gestellt. Wir hatten Glück und erhielten zehn Packungen Dolormin extra, jedoch nur die Packung zu 20 Stück“, erzählt eine PTA.

Ende August sprach Johnson & Johnson noch von einer Wiederaufnahme der Lieferfähigkeit im November. Nun bestätigte ein Sprecher des Konzerns zwar, dass es sich bei den ausgelieferten Kleinstmengen um Tabletten der neuen Wirkstoffcharge aus dem Werk in Texas handelt, jedoch konnte kein Datum für eine lückenlose Belieferung genannt werden. Zu Beginn seien vermehrt die Dolormin extra Tabletten zu 20 Stück lieferfähig, eine baldige Verfügbarkeit aller Packungsgrößen werde angestrebt.

Grund des Lieferengpasses war der Ausfall des Rohstoff-Werks von BASF in Bishop in den USA im Jahre 2017 in Folge eines Hurricanes. Johnson & Johnson sprach ursprünglich von einem Produktionsausfall von nur drei Monaten. Seit knapp 30 Jahren wird an dem Standort Ibuprofen produziert. Das Werk produzierte rund ein Sechstel des globalen Bedarfs.

BASF ist nicht der erste Ibuprofen-Lieferant, bei dem die Produktionsstrecken über längere Zeit stillstanden. 2012 gingen bei Albemarle im Werk in Orangeburg, South Carolina, aufgrund eines Stromausfalls die Lichter komplett aus. Die Elektrizität musste umfassend erneuert werden. Später lag die Produktion noch zweimal kurzfristig wegen Bränden still. Am Standort wurden damals jährlich rund 5200 Tonnen Ibuprofen produziert.

In den vergangenen zwei Jahren kam es bei zahlreichen Pharmaunternehmen immer wieder zu Lieferengpässen bei Ibuprofen-haltigen Präparaten. Innerhalb der Selbstmedikation waren die Ibuprofen 400 Akut Tabletten von 1A Pharma zu 50 Stück sowie die retardierten verschreibungspflichtigen Varianten zu 600 mg und 800 mg von Zentiva und Aliud betroffen.

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