APOSCOPE

Chef, wir arbeiten im Notbetrieb

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Berlin -

Der Fachkräftemangel zählt zu den drängendsten Problemen in der Offizin. Doch wie ernst die Lage in der Apotheke ist, wird von Inhabern und Angestellten durchaus unterschiedlich bewertet. Bei einer Umfrage von APOSCOPE in den Apotheken weichen die Antworten zu Personalmangel, Fluktuation und Stimmung im Team voneinander ab. Viele der befragten PTA gaben an, dass in ihrer Apotheke bereits im Notbetrieb gearbeitet wird.

Dass es grundsätzlich einen Fachkräftemangel in Apotheken gibt, bestreitet fast niemand: Laut Umfrage empfinden immerhin 30 Prozent der Inhaber die Personalsituation in ihrer Apotheke als angespannt, weitere 28 Prozent zumindest teilweise. Allerdings würden auch 41 Prozent der Aussage kaum oder überhaupt zustimmen, dass die Lage schon angespannt ist.

Aber sehen das die Angestellten genauso? Bei den PTA unter den Teilnehmern der Umfrage zeichnet sich ein anderes Bild: 45,2 Prozent empfinden die Personalsituation als angespannt, weitere 21,9 Prozent teilweise. Entsprechend sind es nur 30,1 Prozent der PTA – also nur knapp jede Dritte – die ihre Arbeitsplatzsituation mit Blick auf die Mitarbeiter nicht als angespannt empfindet.

In fast jeder vierten Apotheke ist die Lage laut Umfrage noch dramatischer: 24,6 Prozent der befragten PTA gaben an, in ihrer Apotheke werde bereits „im Notbetrieb“ gearbeitet, 21,9 Prozent stimmten dieser Aussage teilweise zu. 23,3 Prozent würden nicht so weit gehen, von Notbetrieb zu sprechen, und noch einmal 24,7 Prozent sehen überhaupt keine Anzeichen von Notbetrieb.

Die Inhaber auf der anderen Seite weisen die Formulierung größtenteils weit von sich. 73 Prozent sind nicht der Auffassung, dass der Personalmangel in ihrem Betrieb schon so drastische Ausmaße angenommen hat. Weitere 18 Prozent sehen das nur teilweise so. Dagegen stimmen nur 4 beziehungsweise 5 Prozent der Aussage vollkommen oder überwiegend zu, in ihrer Apotheke werde im Notbetrieb gearbeitet.

Nur 11 Prozent der Inhaber empfinden ihr Team als „chronisch unterbesetzt“, dagegen sehen das 37 Prozent der PTA so. Der Aussage kaum oder überhaupt nicht zustimmen würden entsprechend 65 Prozent der Apothekenleiter, aber nur 34,2 Prozent der PTA.

Doch selbst wenn sich Inhaber und Angestellte bei der Bewertung des Mangels einig sind, ist dieser offenbar nicht immer leicht zu beheben. Guter Wille reicht da nicht. Apotheker berichten immer wieder von der Schwierigkeit, geeignetes Personal zu finden – oder im Extremfall überhaupt Bewerbungen zu erhalten. Das betrifft Approbierte wie PTA.

Bei der APOSCOPE-Umfrage sollten die Teilnehmer bewerten, ob freie Stellen in ihrer Apotheke schnell wieder besetzt werden können. 15 Prozent der Inhaber stimmen der Aussage zu, aber 16 Prozent kaum und 37 Prozent überhaupt nicht. Weitere 27 Prozent kennen das Problem teilweise. Unter den PTA sagten 19, 1 Prozent, dass freie Stellen nicht schnell wieder besetzt werden können, 40,6 Prozent stimmen der Aussage nicht zu, 24,7 Prozent teilweise.

Auch die Fluktuation im Team wird zwischen den Berufsgruppen durchaus unterschiedliche beurteilt. Während 80 Prozent der Inhaber der Aussage zustimmen, dass es im Team insgesamt wenig Fluktuation ist, nehmen das nur 39,8 Prozent der PTA so wahr. Beim Wechsel innerhalb der Belegschaft gibt es offenbar unterschiedliche Maßstäbe.

Und welchen Einfluss hat die Personalsituation auf die Stimmung im Team? Diese wird berufsgruppenübergreifend als überwiegend positiv wahrgenommen. Als insgesamt gut bezeichnen 81 Prozent der Inhaber die Stimmung, weitere 15 Prozent stimmen dem teilweise zu. Anders sieht das nur eine Minderheit: Jeweils 2 Prozent stimmen der Aussage kaum oder überhaupt nicht zu.

Unter den befragten PTA ist das Bild ähnlich, nur etwas weniger rosig: Als insgesamt gut bewerten zwei Drittel die Stimmung (67,1 Prozent), weitere 19,2 Prozent stimmen dem teilweise zu. Aber es gibt auch 11 Prozent, die sich eine schönere Arbeitsatmosphäre wünschen.

An der Umfrage nahmen am 7. und 8. September 2017 insgesamt 309 Panelisten von APOSCOPE teil.

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