Schock für Farma-Plus: Gleich drei Apotheken des Apotheken-Franchisekonzepts im Raum Aachen mussten kurzfristig schließen. Die zu einem Filialverbund gehörenden Apotheken in Aachen, Eschweiler und Düren gibt es seit gestern nicht mehr. Doch laut Farma-Plus-Chef Horst Tiedtke sollen alle Apotheken weitergeführt werden - unter neuer Leitung oder an einem anderen Standort.

Tiedtke sei von den finanziellen Schwierigkeiten der bisherigen Inhaberin selbst überrascht worden, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC. Nach seinen Informationen hatte der Großhändler Gehe wegen Zahlungsrückständen ein Veräußerungsverbot ausgesprochen. Damit durften die Apotheken die bereits gelieferten Arzneimittel nicht mehr abgeben. „Die Insolvenz hat aber nichts mit den Apotheken zu tun, sondern kommt aus dem privaten Bereich“, sagte Tiedtke.

Um einen Image-Schaden von seinem Franchisekonzept abzuwenden, habe er schnell nach Nachfolgern gesucht, so Tiedtke. In Aachen übernehme Farma-Plus vorerst selbst den Mietvertrag, die Apotheke in Eschweiler soll in den nahe gelegenen Real-Markt umziehen und von einem anderen Apotheker übernommen werden. In Düren bemüht sich der bisherige Filialleiter Dr. Frank-Ulrich Poppel um die Betriebserlaubnis für die Apotheke.

Heute sei die Amtsapothekerin vor Ort gewesen, bereits am Nachmittag will Poppel wieder öffnen, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC. Bislang wurde die Apothekerkammer Nordrhein einem Sprecher zufolge nicht über eine neue Betriebserlaubnis informiert.

Doch die Zeit drängt: Morgen hat die Farma-Plus-Apotheke Notdienst; den will Poppel schon übernehmen. Auch mit den Lieferanten habe er sich geeinigt. Der Apotheker hatte selbst erst Ende 2009 als Filialleiter bei der Farma-Plus-Apotheke angeheuert, nachdem er seine eigene DocMorris-Apotheke schräg gegenüber geschlossen hatte.