Erst am Samstagvormittag hat Apotheker Dr. Olaf Krull aus Krefeld sein System wieder hochfahren können. Der Inhaber war wie viele Kolleginnen und Kollegen vom IT-Ausfall bei CGM Lauer betroffen. Er kritisiert das Problemmanagement des Softwarekonzerns.
Am Freitagmorgen konnte Krull die Software CGM Lauer nicht hochfahren. Auch mit Anleitungen von Kollegen funktionierte es nicht. Erst am Samstagvormittag, nachdem er mehr als eine dreiviertel Stunde in der Warteschlange der Hotline bei Compugroup Medical (CGM) hing, erreichte er die Kundenberatung und das System lief wieder.
„Am Freitag ging den ganzen Tag nichts“, sagt er. Über die Notkasse habe es nur ein paar Bar- und Privatverkäufe gegeben, so Krull. Doch das meiste laufe mittlerweile über E-Rezepte. „Wir waren 26 Stunden abgeschnitten.“ Dass es in anderen Apotheken keinen Ausfall gegeben habe, sei nicht förderich gewesen. Wie die Schadensersatzfrage geregelt ist, war bei CGM auf Nachfrage bislang nicht zu erfahren.
Wie viel er eingenommen hätte, sei schwer abzuschätzen. An einem normalen Freitag liege der Umsatz im vierstelligen Bereich. Die Kundschaft habe teils verständnisvoll reagiert. Manche wollten an einem anderen Tag zurückkommen. „Doch auf welchem Wege sollte die Apothekerschaft ihre Ausfallforderung gegenüber CGM Lauer geltend machen“, fragt er sich.
Der Inhaber kritisiert auch den Umgang von CGM mit dem Problem, das ja nicht hausgemacht gewesen sei. Er hätte sich mehr Unterstützung und eine frühzeitige Information gewünscht. Insgesamt sollen schätzungsweise 8,5 Millionen Windows-Geräte betroffen gewesen sein. Auch Flughäfen und Kliniken mussten Flüge streichen und ihre Arbeit einschränken.
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