Spätestens seit der Zulassung von Cannabis in der Medizin kommen Hanfprodukte auch in der breiten Bevölkerung an. Online, aber auch im Fach- und Lebensmittelhandel sowie in Reformhäusern, Drogerien und Apotheken ist ein großes Portfolio an Cannabidiol-Produkten erhältlich. Neben Kapseln, Tropfen oder Öl zum Einnehmen schwören viele mittlerweile auch auf CBD-haltige Kosmetik oder gar Tiernahrung. Doch was ist wirklich dran an der als „Wunderwaffe“ gehypten Substanz?
Medizinisch betrachtet, hat Cannabidiol (CBD) eine Reihe von positiven Effekten. Das Phyto-Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf (Cannabis), das 1940 entdeckt wurde, soll entkrampfende, entzündungshemmende, angstlösende und übelkeitslindernde Wirkungen aufweisen. Neben dem bekannten Tetrahydrocannabinol (THC) ist CBD eines von 113 identifizierten Cannabinoiden in der Cannabispflanze. Im Gegensatz zum berauschenden Inhaltsstoff THC hat CBD keine psychoaktive Wirkung. Ein pharmakologisch wirkender, antipsychotischer Effekt wird noch erforscht.
Cannabidiol interagiert mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (CB1 und CB2 Rezeptoren). CBD spielt bei zahlreichen Stoffwechselprozessen und Funktionen im Organismus eine Schlüsselrolle und beeinflusst dabei unter anderem das Immunsystem sowie neurologische und kognitive Prozesse. Auch das Schlafverhalten kann durch Anwendung von CBD verändert werden. Zudem kann CBD auch das Wohlempfinden durch Linderung und Harmonisierung von körperlichen und seelischen Beschwerden steigern. Studien belegen, dass Cannabidiol schmerzlindernd, regenerierend und entzündungshemmend wirken kann.
Stress- und Angst-Geplagte profitieren vor allem bei schlechtem Schlaf und innerer Unruhe von dem natürlichen Extrakt. Zudem wenden viele Sportler:innen CBD in Form von Ölen und Gelen an, um schneller zu regenerieren und nach außergewöhnlichen Belastungen Schmerzzustände zu lindern. Arthritis-Patient:innen, die einen langen Medikationsweg und viele Nebenwirkungen hinter sich haben, können mit CBD-Produkten die ärztliche Therapie unterstützen und Schmerzen lindern.
Ein zusätzlicher Pluspunkt: Cannabidiol ist gut verträglich, macht nicht abhängig und ruft kaum Nebenwirkungen hervor.
Der Markt für CBD-Produkte verzeichnet ein enormes Wachstum und bedient mittlerweile Indikationsgebiete und Kategorien wie:
Dabei sind die unterschiedlichsten Darreichungsformen erhältlich:
Wichtig: Eine Zulassung als Arzneimittel besteht für CBD in Deutschland mit Stand April 2022 ausschließlich als Zusatztherapie für Krampfanfälle bei bestimmten seltenen Epilepsieerkrankungen sowie als Bestandteil des Hanfextrakts Nabiximols als Spasmolytikum bei multipler Sklerose.
Die Salonfähigkeit von Hanf und insbesondere seinem Bestandteil CBD wird am 15. Februar um 20.00 Uhr in dem APOTHEKE ADHOC Webinar „CBD im Fokus – Spagat zwischen Hype und Realität“ diskutiert. Apothekenteams können sich informieren, wie sie zu CBD-Produkten in der Apotheke beraten können und wie die Apothekenqualität gesichert werden kann.
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