Preisbindung

BZ: Drogerie-Wettbewerb täte Apotheken gut

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Berlin -

In seiner B.Z.-Kolumne macht Boulevard-Autor Gunnar Schupelius regelmäßig seinem Ärger Luft. Nach Kindergeld und Grundsteuer hat er sich jetzt den Apothekenmarkt vorgenommen. Medikamente seien so teuer, weil die Preise nicht freigegeben würden, lautet die Überschrift seines aktuellen Beitrags. Darin erinnert an den Wegfall der Preisbindung für Drogerieartikel und sieht Vorteile für Apotheken.

Die Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente werde von Apothekern „mit Zähnen und Klauen verteidigt“, heißt es in der Kolumne. „Doch für die Patienten ist sie eigentlich von Nachteil.“ Apotheker wehrten sich „mit Händen und Füßen“ dagegen. „Sie sagen, sie seien ja keine Verkäufer, sondern Berater. Nur per Preisbindung ließen sich ihr guter Service und die Nachtdienste finanzieren.“

In dem Text geht er auf das EuGH-Urteil und die Monopolkommission ein – die „zweite Gefahr“, die den Apothekern drohe. Das Gremium habe vorgeschlagen, die Preisbindung auch im Inland aufzuheben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei diesem Vorschlag nicht abgeneigt, heißt es weiter. Für die Nachtdienste biete Spahn einen finanziellen Ausgleich an. „Und ob die Beratung in den Apotheken die enorm hohen Arzneimittelpreise rechtfertigt, ist heftig umstritten.“

Die Diskussion um die Preisbindung erinnert den Autor an 1974, als die Preisbindung für Drogerieartikel weggefallen ist. Dieser Schritt markierte den eigentlichen Startschuss der Drogeriemarktketten. Bereits zuvor hatten die Gründer von Schlecker, Rossmann, dm und Müller eigene Läden. Laut B.Z. sei die Preisbindung nach „heftigen politischen Kämpfen“ abgeschafft worden. „Es war für viele unvorstellbar, aber es war die Geburtsstunde der großen deutschen Drogeriemärkte, in denen wir heute gerne einkaufen.“

Die Preise sind damals dem Bericht zufolge drastisch gesunken. „Die Qualität der Produkte aber nicht, sie nahm sogar kontinuierlich zu“, so der Autor. „Der Wettbewerb täte auch den Apotheken gut. Mit unternehmerischem Geist, mit Rabatten und speziellen Angeboten könnten sie die Kunden überzeugen und ihren Service noch verbessern.“

Am Ende des Beitrags auf der Internetseite der Berliner Boulevardzeitung können die Leser abstimmen: „Hat Gunnar Schupelius Recht?“ – Die Mehrheit findet schon: 65 Prozent der Leser gehen davon aus, dass die Medikamente so teuer seien, weil die Preise nicht freigegeben sind.

Auch bei Facebook bekommt der Autor Zuspruch. „Danach könnte man die Krankenkassenbeiträge sicher um das eine oder andere Prozent verringern, denn die Medikamentenkosten machen einen Großteil der Kosten aus“, heißt es in einem Kommentar.

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