Wenn sich das Studium dem Ende neigt, stellen sich viele Pharmazeuten die Frage, wo sie die einjährige Ausbildung absolvieren. Wohnortnähe, Öffnungszeiten und Qualität der Ausbildung sind dabei einige Kriterien. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden Deutschlands (BPhD) stellte ein neues Interportal vor, mit dem angehende Apotheker eine zertifizierte Ausbildungsapotheke finden können.
Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Akademische Ausbildungsapotheke und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) hat der BPhD das neue Internetportal akademische-ausbildungsapotheke.de vorgestellt. Die Website bietet Pharmazeuten die Möglichkeit, akkredierte Apotheken sortiert nach Bundesländern zu finden. Aber auch Studenten im Grundstudium können zertifizierte Apotheken für einen Famulaturplatz finden.
Bisher konnten die Pharmazeuten auf „empfehlenswerte Ausbildungsapotheken“ des BPhD zurückgreifen, deren Bewertung aufgrund der Evaluation der Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) erfolgt. Alle Ausbildungsapotheken, die gut abschneiden, werden jährlich veröffentlicht; die besten drei werden ausgezeichnet.
Das Portal kann zudem bei der Suche die von der BPhD empfohlenen und von den Kammern zertifizierten Apotheken berücksichtigen. Aktuell gibt es aber eine geringe Schnittmenge von nur 30 Apotheken, die sowohl als empfehlenswert als auch zertifiziert gelistet sind. Dies zeige deutlich die Notwendigkeit beider Bewertungsverfahren, so Friederike Zühl, Sprecherin des BPhD.
Die neue Plattform soll zudem einen Anreiz bieten, damit sich mehr Apotheken zertifizieren lassen. Derzeit besitzen nur die Landesapothekerkammern (LAK) Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen und Westfalen-Lippe ein Zertifizierungssystem. Eine Zertifizierung sei auch für Apotheken aus anderen Kammerbezirken möglich.
Laut Professor Dr. Dieter Steinhilber, Altpräsident der DPhG, ist die Qualität der Ausbildung sehr heterogen. Als Grund dafür nannte er die fehlende Übertragung der theoretischen Lehrinhalte auf den Apothekenalltag. Er sprach sich für einen transparenten bundesweiten Standard aus.
Das Portal listet derzeit fast 550 Apotheken auf, die über ein Zertifikat verfügen. Von circa 20.000 Apotheken in Deutschland sei diese Anzahl jedoch sehr gering und lasse auf fehlende Qualitätssicherung schließen, so Zühl. Das Ziel sei ein bundesweit einheitlicher Qualitätsstandard bei der Ausbildung von angehenden Apothekern. Sie forderte die Studierenden auf, sowohl die Liste der empfehlenswerten als auch das neue Portal der akademischen Ausbildungsapotheken zu nutzen – mit der Maxime: „Viel wichtiger als der Standort ist die Qualität der Ausbildung.“
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