Clopidogrel-Präparate

BMS will Iscover-Retax übernehmen

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Berlin -

Der Streit um die Einführung von Clopidogrel-Generika wirkt nach. Mehr als drei Jahre später setzen einige Krankenkassen ihre Position durch und retaxieren Apotheken, die Iscover-Präparate zwischen dem 15. August 2008 und 1. August 2010 abgegeben haben. Weil der Hersteller Bristol-Myers Squibb (BMS) den Generikarabatt von 10 Prozent für festbetragsfreie Präparate nicht zahlen will, empfiehlt der GKV-Spitzenverband, die Beträge bei den Apotheken einzuziehen. BMS bietet den betroffenen Apotheken an, die Retaxierungen zu übernehmen.

 

Pro Iscover-Packung beträgt der von den Kassen geforderte Rabatt zwischen 5,57 Euro und 23,87 Euro. Der Streit beruht auf der vorzeitigen Einführung von Clopidogrel-Generika: Während der Patentschutz aus Sicht von BMS erst 2013 abläuft, hatte etwa Ratiopharm im August ein Generikum auf den Markt gebracht. Die Kassen begründen ihre Rabattforderung mit dem Vertriebsstart der generischen Produkte.

BMS hält dagegen: Zumindest bis August 2009 habe es keine „echten alternativen Clopidogrel-Produkte“ gegeben. Seit diesem Zeitpunkt sind die Indikationsgebiete gleich. Die Zulassungen dieser Präparate sind BMS zufolge unter Verstoß gegen gemeinschaftsrechtliche Regelungen erteilt worden. Der Konzern sieht seine Ansicht unter anderem durch die Position der EU-Kommission bestätigt.

Sanofi-Aventis hatte bereits im Frühjahr 2010 die Retaxkosten für sein Clopidogrel-Präparat Plavix übernommen und sich später mit den Kassen geeinigt. BMS schlägt den betroffenen Apothekern nun in einem Rundschreiben vor, Unterlagen einzureichen, aus denen sich die Anwendung des Herstellerrabatts ergebe. Man habe eine unbürokratische Lösung gefunden, um Schaden für die Apotheker zu vermeiden, so das Unternehmen weiter. Weitere Informationen gibt es telefonisch. Der Hersteller will nach Übernahme der Retaxierungen die Beträge von den Kassen zurückfordern.

 

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