aposcope-Blitzumfrage

Biontech vs. AstraZeneca: So haben die Ärzte bestellt

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Berlin -

Premiere bei der Impfkampagne: Erstmals konnten die Ärzt:innen frei auswählen, welchen Impfstoff sie für die kommende Woche bestellen. Bis 12 Uhr mussten die Rezepte in den Apotheken eingereicht sein, die wiederum bis 15 Uhr beim Großhandel bestellen mussten. Eine Blitzumfrage von aposcope zeigt, wie sich die Praxen aufgestellt haben.

Knapp zwei von drei Apotheken beliefern laut Umfrage zwischen eine und vier Praxen mit Corona-Impfstoff (63 Prozent), weitere 28 Prozent bis zu 9 Praxen und 3 Prozent bis zu 19 Praxen. Auf der anderen Seite gaben nur 4 Prozent der Befragten an, dass ihre Apotheke keine einzige Praxis mit Impfstoff versorgt.

Verhältnis 1:2,4

Auffälligstes Ergebnis der Blitzumfrage: Das Verhältnis von AstraZeneca zu Biontech liegt bei 1 zu 2,4. Die Ärzt:innen haben also mehr als doppelt so viele Dosen Comirnaty bestellt wie Vaxzevria. Das dürfte Konsequenzen haben, denn mit 1,6 und 1,4 Millionen Dosen sind beide Vakzine laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) in ähnlicher Größenordnung verfügbar.

Rein rechnerisch hat laut Umfrage jede Ärztin und jeder Arzt im Durchschnitt 40 Dosen AstraZeneca bestellt und 93 Dosen Biontech. Da viele Apotheken nur eine oder wenige Praxen beliefern, liegt der Median entsprechend bei 20 und 48 Dosen. Auffällig auch: 18 Prozent der Ärzt:innen haben laut Umfrage überhaupt keinen Impfstoff von AstraZeneca bestellt.

In zwei von drei Fällen (66 Prozent) haben die Arztpraxen nach der Änderung der Vorgaben ihre Bestellungen noch einmal angepasst – am Freitagabend hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mitgeteilt, dass Johnson & Johnson doch noch nicht dabei ist, dafür aber 400.000 Dosen mehr AstraZeneca bestellt werden können. Davon hat allerdings nur jede vierte Praxis Gebrauch gemacht (24 Prozent), weitaus häufiger haben die Ärzt:innen zusätzliche Dosen Biontech geordert (84 Prozent).

Hintergrund sind die Vorbehalte gegen den Impfstoff: 44 Prozent der Teilnehmer:innen gaben an, dass mehr als die Hälfte der Ärzt:innen die Vakzine von AstraZeneca ablehnen. Bei Biontech sehen 86 Prozent dagegen gar keine Zweifel seitens der Mediziner:innen. Bei Johnson & Johnson trauen sich die Apotheker:innen und PTA noch keine Einschätzung zu.

Höchstmenge ungenutzt

Generell wird die maximale Bestellmenge weitgehend ausgenutzt, so 78 Prozent der Teilnehmer:innen. Bei AstraZeneca sehen 90 Prozent noch Luft nach oben, bei Biontech sind es nur halb so viele. Dass die Nachfrage nach AstraZeneca seitens der Arztpraxen wegen der Lockerung bei der Priorisierung steigt, findet nur jeder vierte Teilnehmende (23 Prozent).

Und das Impftempo könnte deutlich höher sein: 83 Prozent der Teilnehmer:innen geben an, dass die Arztpraxen viel mehr Patient:innen impfen könnten, aber zu wenig Impfstoff berei gestellt werde. Ein Grund für den Mangel ist laut 58 Prozent, dass die Impfzentren künstlich am Leben gehalten würden. Weil dort bevorzugt Biontech eingesetzt werde, hätten die Praxen das Nachsehen und die Diskussionen mit den Patient:innen, finden 61 Prozent. Gerade Fachärzt:innen sollten vermehrt in die Impfungen einbezogen werden, da sie die Chroniker:innen am besten kennen, so knapp neun von zehn Befragten (86 Prozent).

An der Blitzumfrage von aposcope nahmen am 27. April insgesamt 173 Apotheker:innen und PTA teil.

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