Es kam, wie es kommen musste: Die Praxen erhalten in der kommenden Woche nur knapp die Hälfte der Menge an Comirnaty, die sie am Dienstag über die Apotheken bestellt haben.
Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) wurden für die kommende Woche rund 4,7 Millionen Dosen Comirnaty bestellt, die Praxen erhalten aber nur 2,5 Millionen Dosen. Damit müssten die Bestellungen gekürzt werden – von den maximal 48 Dosen auf 24 bis 30 Dosen je Praxis. Insgesamt stehen laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) vier Millionen Dosen zur Verfügung, da der Hersteller Biontech eine Million Dosen zusätzlich vorab geliefert hat. 1,5 Millionen Dosen gehen also offenbar an die Impfzentren und lokalen Impfteams.
Hinzu kommen laut KBV mehr als 3,9 Millionen Booster-Dosen von Moderna, die vermutlich ohne Kürzung ausgeliefert werden. Den Ärzt:innen stehen damit 6,4 Millionen Dosen insgesamt zur Verfügung; insgesamt lieferbar gewesen wären 8,2 Millionen Dosen. Zum Vergleich: In dieser Woche wurden an die Praxen 2,3 Millionen Biontech und 121.000 Dosen Moderna ausgeliefert.
Das BMG hatte schon im Vorfeld erklärt, dass abhängig von der Anzahl der bestellenden Ärzte die Praxen damit rechnen müssen, dass sie auch weniger als 48 Dosen bekommen können. Ersatzlieferungen sind aber nicht vorgesehen: Wer kein Moderna bestellt hat, kann dann nur die gelieferten Mengen an Biontech verimpfen.
In Spitzenzeiten hatten die Praxen im Juni zwischen 3 und 3,3 Millionen Impfungen pro Woche durchgeführt, etwas mehr als Impfzentren und Betriebsärzt:innen zusammen (2,6 bis 2,9 Millionen Impfungen). Aktuell dürfte nach der Schließung der meisten Impfzentren der größte Teil an den niedergelassenen Ärzt:innen hängen bleiben. In der vergangenen Woche etwa wurden in den Praxen rund 1,8 Millionen Impfungen durchgeführt, in Impfzentren und Betrieben waren es 800.000.
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