„Das ist ja so lächerlich“

BIG schickt 4 Cent-Retax

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Berlin -

Die Krankenkasse BIG direkt gesund hat der Apotheke im Ärztehaus in Eppelheim die Korrektur für vergangenen September geschickt. In einem Schreiben wird auf einen Fehlbetrag von 4 Cent hingewiesen. Inhaber Oliver Steinkrüger bewertet die Forderung als „lächerlich“.

Spektrum K prüfte im Auftrag der Kasse die Rezepte und stellte einen Fehler fest. Mit der Korrektur ergebe sich für die Apotheke ein Absetzungsbetrag von 4 Cent, heißt es in dem Schreiben. Der Betrag werde mit der folgenden Rechnung verrechnet, wenn kein Einspruch erhoben wird.

Steinkrüger zufolge ist die Retaxation berechtigt. Das Rezept sei im August ausgestellt und erst später wegen einer Änderung beliefert worden. Allerdings habe es im September eine Preisänderung gegeben. So sei die Differenz entstanden.

Mini-Retax nicht wirtschaftlich

Er weist aber darauf hin, dass das Schreiben und die Personalkosten dahinter deutlich teurer waren als die 4 Cent, die eingefordert werden. „Die 4 Cent stehen in keinem Verhältnis, was die Wirtschaftlichkeit angeht. Über diese Retax kann man lächelnd hinwegsehen“, sagt er. „Es gibt auch schmerzhafte, aber insgesamt habe ich erstaunlich wenig“, ist er froh.

Abseits der Retaxierung sei die Stimmung in der Branche schlecht. „Wir mussten schon mit vielen Hiobsbotschaften leben“, sagt Steinkrüger, der seit 2001 selbstständig ist. Doch derzeit „knirscht es an jeder Ecke“. Die Unsicherheit, was die Zukunft bringen werde, sei groß. „Dazu kommt das Gefühl, nicht richtig von der Standesvertretung vertreten zu werden.“

Auch die Großhändler etwa die Genossenschaften stünden in den Verhandlungen wegen des Skonto-Urteils des Bundesgerichtshofs nicht zur Apotheke. Der Beruf bereite nicht mehr so viel Freude.

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