Stau im Warenlager

Bevorratung 2021: Gekürzt, verschoben, aufgehoben

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Zu wenig Kunden, zu viel Ware: Viele Apotheker*innen wollen die Bevorratung zurückfahren.Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin -

Die Nachfrage nach medizinischen Masken und Corona-Schnelltests täuscht:  Denn Apotheken leiden seit etlichen Monaten unter einer historischen Flaute. Die Folgen sind dramatisch: übervolle Lager und düstere Zukunftsaussichten bei den Apothekenleiter*innen. Das hat auch Auswirkungen auf die Bevorratung für 2021 und die Folgejahre. Die Apotheken befinden sich inmitten eines drastischen Umbruchs, zeigt die aktuelle aposcope-Marktanalyse.

Bereits im Juni 2020 befragte aposcope die Apothekenteams zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem daraus resultierenden Bestellverhalten. Die Umfrageteilnehmer*innen befürchteten damals in einigen Bereichen drastische Einbußen, darunter im Erkältungssegment. Und sie sollten Recht behalten. Dies zeigt die neue Marktanalyse „Der totale Umbruch: So bestellen & bevorraten Apotheken 2021“ mehr als deutlich: Die Lagerbestände in vielen Apotheken quellen nahezu über, die Mehrheit der Apothekenleiter*innen rechnet zudem mit steigenden Kosten (61 Prozent), weniger Gewinn (60 Prozent) und weniger Kunden (57 Prozent) in den kommenden Monaten.

In der Folge wird auch die Bevorratung zurückgehen, glauben fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent). Denn anstelle von Neubestellungen wollen mehr als vier von zehn Verantwortlichen (43 Prozent) zunächst ihre Lagertiefe reduzieren. Am deutlichsten zeigt sich der Umbruch im gewöhnlich stark nachgefragten Segment der Erkältungspräparate: Mehr als jede zweite Apotheke (55 Prozent) klagt über zu volle Lagerbestände. Folglich wird die Bevorratung in dieser Indikation 2021 reduziert (43 Prozent). Rund jede*r fünfte Apothekenleiter*in (21 Prozent) verzichtet sogar komplett auf eine Bevorratung mit Erkältungspräparaten.

„Masken und Testkits sind nur Strohfeuer, die den Blick verdecken auf die erheblichen und langfristigen Verwerfungen, die auf Apotheken, aber insbesondere auf viele Hersteller zukommen. Unsere Befragung zeigt, dass fast alle Indikationsgebiete betroffen sind“, sagt Thomas Bellartz, Herausgeber von aposcope.

Welche Entwicklungen in anderen Segmenten zu erwarten sind, welche Probleme sich aus der aktuellen Situation für Apotheken ergeben und was nun von den Herstellern gefragt wird, verraten die Ergebnisse der neuen Marktanalyse, für die vom 29. Januar bis 4. Februar 2021 insgesamt 171 verifizierten Apothekenleiter*innen online befragt wurden. Die umfassenden Ergebnisse können hier bestellt werden. Sie erhalten eine grafische Auswertung inklusive einem ausführlichen Tabellenband mit detaillierten Daten und Umfrageergebnissen.

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