Corona-Impfstoffe

Bestellmengen: Apotheken warten auf AstraZeneca

, Uhr aktualisiert am 15.04.2021 17:34 Uhr
Berlin -

Am Dienstag haben die Apotheken ihre Corona-Impfstoffbestellungen aufgegeben – und warten teilweise immer noch auf die Bestätigung. Während die Zusagen für Biontech bereits eingegangen sind, warteten manche noch am Donnerstagnachmittag auf die Bestätigung für ihre AstraZeneca-Bestellungen. Und mit ihnen die Ärzte.

Apothekerin Patricia Christl weiß auch am Donnerstagnachmittag noch nicht, wie viele Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs sie an die umliegenden Arztpraxen ausliefern kann. „Laut Schreiben des Großhandels sollen wir bis heute Bescheid kriegen“, sagt die Mitinhaberin der Berliner Witzleben-Apotheke. „Aber ein paar Stunden haben sie ja noch.“ Vor allem für die zu beliefernden Ärzte sei die Situation unbefriedigend, schließlich hätten die Impftermine vergeben und wollen die nun bestätigen oder wenn nötig absagen.

Andererseits zeigt Christl Verständnis für die Situation. „Es wissen ja alle über die Situation Bescheid, sowohl wir als auch die Ärzte und Patienten.“ Es sei ärgerlich, könne aber auch daran liegen, dass das Bestellaufkommen sich in den zurückliegenden Tagen spürbar erhöht habe: „Die erste Runde war direkt nach den Osterferien, als auch viele Praxen noch zu waren. Das hat sich nun geändert und ich vermute, auch beim Großhandel ist der Aufwand spürbar gestiegen. Und ich finde, 48 Stunden ist auch kein so großes Zeitfenster.“

Außerdem gebe es für den Großhandel ebenfalls wenig Planungssicherheit. „Die haben den Corona-Impfstoff ja auch nicht am Lager. Das sind alles zusätzliche Wege, die Zeit kosten können.“ Sie übe sich deshalb noch in Geduld und schaue regelmäßig in ihren Phoenix-Account, wo sie den Status neuerdings auch online einsehen kann. „Die sind da schon ziemlich modern“, sagt sie. „Wenn die Info in den nächsten zwei Stunden nicht kommt, werde ich aber trotzdem nervös.“

Am späten Donnerstagnachmittag kam dann vielerorts die Bestätigung. Auch AstraZeneca wird geliefert, die Menge wurde allerdings vielfach gekürzt. Statt zwei Vials erhalten Apotheken etwa nur eins, zusammen mit zwei Vials Comirnaty. Eigentlich sollte annähernd im Verhältnis 1:1 zugeteilt werden. Und bei rund 450.000 Dosen Biontech und 550.000 Dosen AstraZeneca hätte eigentlich der neue Impfstoff in größerer Menge geliefert werden müssen.

Zu den Ursachen für die verzögerten Bestätigungen hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Morgen bereits eingelassen: Er bestätigte, dass es nach wie vor Probleme bei der Kommunikation der Hersteller gibt. Der derzeitige „Volumenlieferant“ – Biontech – liefere sehr verlässlich jeweils Anfang der Woche. Andere Firmen lieferten erst Mitte oder Ende der Woche und mit kürzerer Ankündigungsfrist. Deshalb könne es passieren, dass Impfstoff, der erst samstags geliefert werden, erst in der Woche danach eingesetzt werden könne, so Spahn mit Blick auf verzögerte Lieferungen bei AstraZeneca.

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