Adexa: Mehr Unterricht für PTA APOTHEKE ADHOC, 09.04.2013 17:52 Uhr
Die Apothekergewerkschaft Adexa kritisiert die von der ABDA vorgeschlagenen Änderungen der PTA-Ausbildung als „zu wenig zukunfts- und praxisorientiert“. Seit der letzten Novellierung hätten sich die Anforderungen an die PTA sehr verändert, die Qualitätsansprüche seien gestiegen. „Deshalb streben wir eine Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre an“, heißt es in einer Stellungnahme der Adexa an die Bundesapothekerkammer (BAK).
Dabei sollte die theoretische Ausbildung an den Schulen auf zweieinhalb Jahre verlängert werden, so Ingrid Heberle, die bei Adexa die Fachgruppe PTA leitet. Das Praktikum in der Apotheke solle weiterhin auf sechs Monate begrenzt bleiben: „Praxis ist ohne jeden Zweifel wichtig. Ein halbes Jahr reicht aber bei einer guten Anleitung aus, um die Umstellung von der Theorie auf die Praxis sicherzustellen“, sagt Heberle. Außerdem drohe sonst ein Ausnutzen billiger Arbeitskraft.
Die Adexa setzt sich außerdem für einen bundesweit einheitlichen Ausbildungsplan ein. „Die Erfahrung zeigt, dass die Ausbildungsinhalte nicht nur zwischen verschiedenen Bundesländern variieren, sondern auch innerhalb eines Bundeslandes sehr unterschiedlich sein können.“ Ein einheitlicher Plan für alle Schulen würde gleiche Voraussetzungen für die Aufnahme einer PTA-Tätigkeit schaffen.Schließlich sollte es PTA-Schülern auch ermöglicht werden, auf freiwilliger Basis die Fachhochschulreife zu erwerben, fordert Adexa. Dafür sollten an den Schulen 240 Stunden zusätzlicher allgemeinbildender Unterricht angeboten werden. Dies sei bereits an vielen Berufskollegs möglich.
„Kritiker, die hier einen Trend zum Apotheker light erkennen wollen, verkennen die Realitäten“, sagt Adexa-Vorsitzende Barbara Neusetzer. Die PTA-Ausbildung und der Beruf müssten attraktiver werden. Dies ginge nur über gute Arbeitsbedingungen und die Möglichkeit zu Weiterentwicklung.
„Ohne einen substanziellen Fortschritt auf beiden Feldern sowie eine Anerkennung in der Apothekerschaft und der Gesellschaft wird es bald ein massives Personalproblem in den öffentlichen Apotheken geben“, warnt Neusetzer.