Berufsklischees

Bild: Apotheker sind schlechte Liebhaber Maria Hendrischke, 26.07.2016 12:30 Uhr

Berlin - 

„Hände weg von Apothekern!“, warnt die Bild-Zeitung. Nach Ansicht von Beziehungscoach und Buchautor Clemens Beöthy beeinflusst der Beruf die Eigenschaften als Partner und Liebhaber. Apotheker kann der Psychotherapeut nicht empfehlen; sie seien „Muttersöhnchen“. Apothekerinnen dagegen seien besonders begabt im Flirten.

In seinem Buch „Warum Köche gut küssen und Anwälte oft fremdgehen“, erschienen im Knaur Verlag, berichtet Beöthy – natürlich nicht ganz ernst gemeint – von den Eigenschaften verschiedener Berufsgruppen. Insgesamt 45 stellt er vor; mit den Macken und Vorzügen, die er in seinen Therapiestunden zusammengetragen hat. Der Therapeut arbeitet im hessischen Reiskirchen.

Den Apotheker stuft Beöthy als einen besonders beziehungsunfähigen Beruf ein. Die Begründung: Die Pharmazeuten bauen zwar zu ihrer Mutter oft eine intensive Beziehung auf, aber mit anderen Frauen läuft es eher „holprig“. Auch Geschäftsführer – was sich vielleicht auf Apothekeninhaber übertragen ließe – kommen schlecht weg: Diese neigten dazu, sich eine Geliebte zuzulegen.

Auf Apothekerinnen trifft diese düstere Beschreibung nicht zu. Sie sind laut Beöthy Meisterinnen im Flirten. Dabei setzen sie auf das „Prinzip Bewunderung“, nennt es die Bild: Sie stimmten den Meinungen des Zielobjekts mit Gesten und Mimik zu. Darüber hinaus seien sie sehr hartnäckig in ihren Avancen, nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“. Interessanterweise sollen auch Außendienstmitarbeiter geborene Flirtkünstler sein – und sie setzen zudem auf die gleiche Taktik wie Apothekerinnen.

Viel interessierter dürften Apothekerinnen jedoch an Ärzten und Psychotherapeuten sein: Diese stehen Beöthys Erfahrungen nach bei nahezu allen Frauen hoch im Kurs. Zu letzteren zählt Beöthy selbst. Von den Therapeuten erwarteten die Frauen private Behandlungen – wozu die Männer jedoch selten Lust hätten.

Gut geeignet für langfristige Beziehungen seien dagegen Pfarrer, Ingenieure oder Schreiner. Sie scheinen das Komplettpaket mitzubringen: Sie ließen Nähe zu, seien verlässlich und sorgten noch dazu für Spaß und Entertainment in jeder Hinsicht.

Auch wenn der Apotheker von Beöthy als eher beziehungsunfähig eingestuft wird, sollte er sein Glück am besten bei Sekretärinnen, Floristinnen oder Bankkauffrauen versuchen. Denn diese ließen Männern ihre Freiheit, bewunderten ihren Partner ausgiebig und versorgten ihn gut. Zudem gelten Sekretärinnen als attraktiv und loyal.

Wer keine Klischees über sich mag, sollte vielleicht besser einen nicht erfassten Beruf ergreifen. PTA, PKA, Pharmazieingenieure und Apothekenhelfer sind auf der sicheren Seite: Über sie lässt sich der Autor nicht aus.