Berlin entsorgt Altarzneimittel Yvette Meißner, 26.08.2009 13:35 Uhr
Die Apothekerkammer Berlin geht zusammen mit der Stadtreinigung BSR einen eigenen Weg, um alte Arzneimittel zu entsorgen: Ab 1.September wird in drei Stadtbezirken die so genannte Medi-Tonne getestet: In dem abschließbaren Behälter können die Apotheken neben Altmedikamenten auch den normalen Müll sammeln.
Die BSR bietet die Tonnen in den drei Größen 120, 240 und 660 Liter an. Alle zwei Wochen wird der Müll von der Stadtreinigung abgeholt und direkt an eine Verbrennungsanlage geliefert. Weil Apotheken nicht nur alte Arzneimittel, sondern auch jeglichen anderen Müll in der Medi-Tonne entsorgen können, können sie die graue beziehungsweise Gewerbetonne im Prinzip abschaffen. Für Geschäftsführer Rainer Auerbach liegt darin einer der Vorteile der Medi-Tonne, denn für die Apotheken entfällt der Sortieraufwand.
Die Kosten für die Dienstleistung belaufen sich pro Quartal auf 39,65 Euro für 120 Liter, 42,40 Euro für 240 Liter und 100,55 für 660 Liter. Die Apothekerkammer konnte mit der BSR besondere Konditionen aushandeln, so dass Apotheken letztlich sparen können, wenn sie auf das neue System umstellen. Laut Auerbach werden die Apotheken bei dem Entsorger nun als öffentliche Einrichtung eingestuft, dadurch ergeben sich die günstigeren Tarife.
Wird das Konzept gut angenommen, sollen ab Mitte Oktober auch alle weiteren Bezirke dem System angeschlossen werden. Gesundheitsstaatssekretär Dr. Benjamin-Immanuel Hoff zeigte sich erfreut über die schnelle Lösung des Problems: „Die Apotheken haben ab September einen sicheren Entsorgungsweg für Altmedikamente. Wir würden es begrüßen, wenn sich möglichst viele Apotheken dem neuen Sammelsystem anschließen.“