Jede zehnte Krankenhauseinweisung geht auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurück. An den Folgen sterben in Deutschland jährlich mehr als 25.000 Menschen, deutlich mehr als im Straßenverkehr. Patient:innen mit einer Polymedikation müssen besonders aufmerksam sein, schnell kommt es zu gravierenden oder gar lebensbedrohlichen Wechselwirkungen. Welche Medikamente brauchen hinsichtlich der gleichzeitigen Einnahme besondere Beratung in der Apotheke?
Die Anzahl der verordneten Wirkstoffe nimmt mit dem Alter zu. Ein durchschnittlicher Patient ab 40 Jahren habe innerhalb von zehn Jahren 20 verschiedene Wirkstoffe sowie 113 Arzneimittelpackungen erhalten, so die Barmer-Landesgeschäftsführerin Gabriela Leyh über eine Analyse zur „Transsektoralen Optimierung der Patientensicherheit“. Viele Patient:innen sind sich nicht bewusst, wie sehr die korrekte Einnahme mehrerer Arzneimittel das Wohlbefinden beeinflussen kann: Sätze wie „Ich habe die Blutdrucktablette heute morgen vergessen, dann nehme ich sie eben heute Abend zusammen mit meinen anderen Tabletten“, oder „Ich wusste gar nicht, dass ich mein Propanolol nicht einnehmen sollte, wenn ich danach Salbutamol anwende“, hat wohl jede/r Apothekenmitarbeiter/in schon gehört. Eine aufklärende Beratung ist deshalb umso wichtiger.
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