Baden-Württemberg

Fachkräftemangel in der Apotheke

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Berlin -

In Baden-Württemberg gibt es zu wenige Apotheker. Laut einer aktuellen Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) liegt die Vakanzzeit von Stellen 44 Prozent über dem Bundesdurchschnitt aller Berufe. Außerdem gebe es zu wenige Pharmazeuten für offene Stellen, gemessen am Stellenzugang, besteht demnach ein „Fachkräftebedarf in nennenswertem Umfang“.

396 Menschen in pharmzeutischen Berufen sind in Baden-Württemberg arbeitslos gemeldet, demgegenüber stehen 167 offene Stellen. Durchschnittlich werden die Stellen nach 118,5 Tagen besetzt, im Bundesdurchschnitt dagegen schon nach rund 100 Tagen.

Besonderen Mangel gibt es laut Statistik bei den Apothekern und Pharmazeuten: Nur 88 Apotheker sind im Land derzeit auf der Suche nach einer Stelle, für sie stehen 71 Stellen zur Verfügung. Die Vakanzzeit beträgt rund 168 Tage, im Bundesdurchschnitt nur 117 Tage. Des Weiteren sind 150 Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) auf Arbeitssuche, ihnen stehen 86 Stellen zur Verfügung, die Vakanzzeit beträgt 88 Tage.

Im gesamten Bundesgebiet sind 4094 Menschen in pharmazeutischen Berufen arbeitslos, davon 784 Apotheker/ Pharmazeuten und 1702 PTA. Für die Apotheker stehen 450, für die PTA 482 offene Stellen zur Verfügung. Weitere 1599 werden als „Berufe in der Pharmazie“ nicht näher benannt, für sie gibt es 73 offene Stellen.

In der Gesamtschau gibt es laut BA keinen flächendeckenden Fachkräftemangel. Allerdings würden in einzelnen Berufen und bestimmten Regionen deutliche Mangelsituationen herrschen. Ein bundesweiter Fachkräftemangel bestehe, neben technischen Berufsfeldern, vor allem in Gesundheits- und Pflegeberufen, insbesondere bei den examinierten Fachkräften und Spezialisten. „Die Arbeitgeber haben es sehr schwer, geeignetes Personal für diese Berufe zu finden, sagt Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der BA.

Der Fachkräftemangel bei Altenpflegefachkräften etwa zeige sich in allen Bundesländern. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum habe sich die Vakanzzeit von Stellen, insbesondere in den westlichen Bundesländern erneut verstärkt. Im Bundesdurchschnitt seien Stellen 131 Tage unbesetzt. Auf 100 gemeldete Stellen kämen rechnerisch lediglich 39 arbeitslose Fachkräfte.

Bei Gesundheits- und Krankenpflegefachkräften betrage die Vakanzzeit von Stellen im Bundesdurchschnitt 117 Tage. Auf 100 gemeldete Arbeitsstellen kämen lediglich 76 Arbeitslose. Mit Ausnahme von Bremen gebe es in allen westlichen Bundesländern einen Fachkräftemangel, ebenso wie in Thüringen und Berlin. In den restlichen ostdeutschen Ländern sei die Situation etwas weniger angespannt.

Bei den Humanmedizinern bestünden Engpässe in allen Ländern außer Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern. Im Bundesdurchschnitt seien gemeldete Stellen für Humanmediziner (ohne Zahnärzte) 172 Tage unbesetzt. Außerdem übersteige die Zahl der Arbeitslosen die der gemeldeten Stellen nur leicht (rechnerisch 128 Arbeitslose auf 100 Stellenangebote). Daneben mangele es an Meistern der Orthopädie- und Rehatechnik sowie der Hörgeräteakustik.

Die Anzahl der Berufe mit Fachkräftemangel insgesamt habe sich gegenüber der Analyse vor einem halben Jahr zwar um einen Beruf verringert – bei den Experten in der technischen Forschung und Entwicklung liege aktuell kein Mangel mehr vor. Allerdings zeige sich, dass die Engpässe nicht mehr nur bei akademischen Berufen vorkämen, sondern auch zunehmend auch bei nichtakademischen Fachkräften.

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