Baden-Württemberg

12 Euro für Symbicort-Beratung

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Berlin -

Apotheker kämpfen auf vielen Feldern für eine Honorierung ihrer Beratungsleistung. In Baden-Württemberg hat der Landesapothekerverband (LAV) einen kleinen Teilsieg errungen und eine Vereinbarung mit der DAK-Gesundheit getroffen: Asthma- und COPD-Patienten, die das AstraZeneca-Präparat Symbicort (Budesonid/Formoterol) erhalten, sollen künftig ausführlich beraten und geschult werden – dafür winkt ein Zusatzhonorar. Das Pilotprojekt wird vom Hersteller unterstützt.

Das Patent für Symbicort läuft demnächst ab. Der Hersteller hat daher mit der Kasse einen Rabattvertrag geschlossen. Die Vereinbarung mit den Apothekern wiederum sieht Nachschulungen und eine vertiefende Beratung für Patienten vor.

Die Teilnahme an dem Programm ist für Apotheker und Patienten freiwillig. Die Pharmazeuten müssen zunächst an einer Schulung teilnehmen – aber auch bereits absolvierte Fortbildungen von Kammern oder Herstellern werden anerkannt. „Die Apotheker müssen nachweisen, dass sie auf dem aktuellen Stand sind“, erklärt ein Verbandssprecher.

Patienten können an dem Projekt teilnehmen, wenn sie bei der DAK versichert sind, mit Symbicort therapiert werden und im Asthma-Kontroll-Test (ACT) einen Wert unter 20 oder unter 24 mit definierten Komplikationen erreicht haben.

Die Patienten sollen anhand des Rezeptes in der Apotheke erkannt und von den Mitarbeitern auf das Programm angesprochen werden. Außerdem informiert die Krankenkasse ihre Mitglieder über das Projekt. Für die vertiefende Beratung kommen besonders Patienten mit einer unzureichenden Symptomkontrolle in Betracht.

Die Apotheker sollen im Rahmen des Projektes einen ACT durchführen und den Umgang mit dem Turbohaler Symbicort und dem Peak-Flow-Meter kontrollieren und bei Bedarf erklären. Außerdem sollen die Patienten auf das Disease-Management-Programm (DMP) der DAK aufmerksam gemacht werden. Die Beratung soll auf einem Vordruck dokumentiert werden.

Die Apotheker erhalten für diese Zusatzleistungen ein Honorar von 12 Euro pro Patient und Quartal. Im besten Fall würden Patienten also alle drei Monate auf ihre Therapie angesprochen, so der Verbandssprecher. Das Honorar wird mit einer Sonder-PZN direkt auf dem Rezept mit der DAK abgerechnet.

AstraZeneca stellt den Apotheken Informationsmaterial für die Schulungen zur Verfügung. Außerdem sind Experten des Konzerns bei den Weiterbildungen des LAV als Referenten tätig. Es gebe aber keinen Geldfluss von dem Hersteller an die Apotheken, betont der Sprecher.

Das Projekt beginnt im Januar und ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. Die Auswertung erfolgt durch die DAK. Nach Angaben der Kasse sind in Baden-Württemberg rund 55.000 Menschen mit den Diagnosen Asthma und COPD bei der DAK versichert.

Ein ähnliches Projekt hatte der LAV bereits 2012 zusammen mit der Schwenninger Krankenkasse durchgeführt: Auch diese Vereinbarung lief ein Jahr lang, anschließend erfolgte die Evaluation durch die Kasse. Der LAV will nun erneut Gespräche mit der Kasse aufnehmen.

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