Der antibiotische Wirkstoff Azithromycin ist aktuell von einem Lieferengpass betroffen. Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll der Engpass teilweise bis Mitte Mai andauern. Laut Fagron seien Rohstoff und Suspensionsgrundlage lieferbar, sodass Apotheken den Engpass durch Rezepturen abfedern können.
Aktuell sind laut BfArM insgesamt sieben Präparate mit dem antibiotischen Wirkstoff Azithromycin schwer oder gar nicht lieferbar: darunter vor allem Filmtabletten mit 250 oder 500 Milligramm verschiedener Hersteller. Aber auch Azithromycin von Hexal 200 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen ist betroffen.
Das Antibiotikum aus der Gruppe der Makrolide kommt vor allem bei Kindern mit folgenden Infektionen zum Einsatz:
Die vom BfArM gemeldeten Engpässe sollen teilweise bis Mitte Mai andauern. Aber: „Wir können den Rohstoff Azithromycin liefern“, erklärt Fagron. „Er lässt sich problemlos mit unserer Suspensionsgrundlage kombinieren. So kann eine sichere und wirksame flüssige Darreichungsform ganz einfach hergestellt werden.“
Azithromycin kommt als weißes oder fast weißes kristallines Pulver vor. Es ist praktisch unlöslich in Wasser, aber frei löslich in Ethanol und Dichlormethan. Aufgrund der möglichen Wechselwirkung von Azithromycin mit Calciumcarbonat soll hier SyrSpend SF PH4 eingesetzt und gepuffert werden. Da der Wirkstoff sehr bitter ist, kann optional Aroma und/oder Sucrose als Geschmackskorrigens hinzugefügt werden.
Fagron empfiehlt eine Haltbarkeit von sieben Tagen für Azithromycin 40mg/ml Suspensionen zum Einnehmen in SyrSpend SF PH4 Pulver, wenn diese in lichtgeschützten Flaschen bei Kühlschranklagerung zwischen zwei bis acht Grad Celsius aufbewahrt werden und gemäß der Herstellungsempfehlung angefertigt wurden.
Ist kein orales Azithromycin-haltiges Arzneimittel lieferbar und eine Behandlung nach Leitlinie nicht möglich, kommt laut Deutscher Gesellschaft für Infektiologie (DGI) Clarithromycin infrage. Denn das Erregerspektrum überlappt sich in großen Teilen mit dem von Azithromycin.