Beim Softwarehaus ADG ist es am Vormittag zu Ausfällen gekommen. Offenbar handelt es sich um ein deutschlandweites Problem. Hintergrund könnte ein Update sein. Das Modul Verkaufscenter startet nicht, damit sind beispielsweise Rezeptbedruckungen nicht möglich. Laut ADG-Geschäftsführer Joachim von Morstein soll das Problem im Laufe des Vormittags gelöst sein. Die Apotheken können dies mit einer Anleitung selbst vornehmen, ansonsten übernimmt der ADG-Service das aus der Ferne.
ADG hatte den Apotheken Anfang der Woche mitgeteilt, dass zur Vorbereitung auf das neue Tool „Medicheck“ zum 26. Juni – also gestern – ein Hinweis angezeigt werde, den man bestätigen müsse. „Damit die entsprechende Software reibungslos installiert und anschließend genutzt werden kann, ist es zwingend erforderlich, dass Sie die Nutzungsbedingungen der NGDA (Netzgesellschaft Deutscher Apotheker mbH) akzeptieren. Eine Meldung hierzu erscheint ab dem 26. Juni 2023 in Ihrem Warenwirtschaftssystem.“
Hintergrund ist eine neue europäische Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation, MDR), mit der erhöhte Anforderungen an Medizinprodukte gestellt werden. „Diese neuen Richtlinien betreffen auch große Teile unserer Software, die über den Interaktions- und CAVE-Check arzneimittel- und patientenbezogene Informationen verarbeitet“, so ADG in seinem Schreiben.
Um den Kunden auch zukünftig eine MDR-konforme und damit rechtssichere Lösung in diesem Bereich bereitstellen zu können, habe man sich dazu entschieden, die Software „MediCheck" der Avoxa-Tochter Pharma4u an das ADG-System anzubinden. Dies solle ab dem 1. August geschehen.
Den Apotheken verspricht ADG eine etablierte Lösung, die Ihnen das bestmögliche Kosten-Nutzen-Verhältnis biete. „Über einen intuitiven Workflow werden die Ergebnisse des bisherigen Interaktions- und Cave-Checks zukünftig in einer zusammengefassten, vereinfachten Darstellung angezeigt. Zudem können patientenbezogene Risiken beim Abverkauf noch einfacher erkannt, Lebens- und Genussmittelinteraktionen identifiziert sowie AMTS-Risiken patientenbezogen dokumentiert und geklärt werden. Die Überprüfung der Ergebnisse erfolgt weiterhin anonymisiert und auf Basis der bekannten Daten von Abdata.“
Für die Kunden wird es damit teurer, denn das neue Produkt wird in den Abda-Datenservice integriert, womit sich der Preis monatlich um 29,90 Euro netto für die Kund:innen erhöht. Inklusive sind fünf MediChecks pro Monat; für einen Zeitraum von drei Monaten gibt es keine Mengenbegrenzung.
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