Arzneimittelversorgung

HAV: Engpässe bei Schilddrüsenpräparaten

, Uhr aktualisiert am 09.10.2013 13:20 Uhr
Berlin -

Mehrere Arzneimittel gegen Schilddrüsenerkrankungen sind derzeit nicht lieferbar. Darauf weist der Hessische Apothekerverband (HAV) hin. In erster Linie seien Produkte mit Jodkombinationen sowie Präparate mit einem L-Thyroxin-Wirkstoffgehalt von 88 und 112 Mikrogramm betroffen.

Die Apotheken können auf Produkte verschiedener Hersteller wie etwa Merck oder Hexal nicht zugreifen. Die Lieferprobleme seien erheblich, so der Verband. Auf Anfrage bei den Herstellern seien die Engpässe damit begründet worden, dass die Nachfrage größer als die Produktionszahlen sei, so der Verband. Die Präparate solllen wieder zwischen dem 21. Oktober und 30. November lieferfähig sein.

Der HAV vermutet laut eigenen Angaben Produktionsprobleme in Übersee. „Vor allen Dingen die Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen sorgen dafür, dass sich die Preisspirale immer weiter nach unten dreht, deshalb verlagert sich die Produktion von Arzneimitteln auf immer weniger Hersteller“, sagte Verbandsvize Hans Rudolf Diefenbach. Die Firmen hätten ihren Sitz aufgrund der niedrigen Lohnkosten oftmals in Indien oder China.

Der Verband fordert, dass der Gesetzgeber sich in die Problematik um die Lieferfähigkeit einschalte. Bereits in der Vergangenheit habe es erhebliche Probleme etwa bei Antibiotika, blutfettsenkenden Präparaten und auch bei Bronchial-Arzneimitteln gegeben.

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