Botendienst

Taxi bringt Arzneimittel

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Berlin -

Wenn auf dem Land Apotheker und Ärzte fehlen, werden die Betroffenen kreativ: In Villingen-Schwenningen, einer Stadt im Südwesten Baden-Württembergs, sollen Taxen künftig Arzneimittel zu den Patienten bringen. Gelten solle diese Regelung nur zu Notdienstzeiten, betont Gisela Daiß vom städtischen Seniorenrat.

Nachdem mehrere Apotheken im Kreis Schwarzwald-Baar schließen mussten, hatten Bürger dem Seniorenrat ihr Problem geschildert: Manchmal müsse nachts der Notarzt kommen, er habe selbst kein passendes Arzneimittel dabei und stelle ein Rezept aus. Die nächste Apotheke sei weit weg und für ältere Patienten schwer zu erreichen. Vor diesem Problem stünden aber auch alleinerziehende Eltern, sagt Daiß. Sie selbst hat drei Kinder und war häufig allein zu Hause.

In diesen Fällen soll künftig ein Taxi aushelfen: Der Arzt soll – noch bevor er das Rezept ausstellt – in der diensthabenden Apotheke anrufen, so der Plan. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass das verordnete Präparat dann auch vorrätig ist. Alternativ einigen sich Apotheker und Arzt direkt auf einen Ersatz. Die Patienten können dann ein Taxi rufen, das das Rezept abholt, zur Apotheke fährt und das Arzneimittel zum Patienten bringt.

Viele Taxiunternehmer hatte Daiß angerufen, eines hat sich bereit erklärt, den Arzneimittel-Botendienst zu übernehmen. Die Fahrten sollen preiswerter sein als normale Personenfahrten, erklärt Daiß. Die Tarife werden zurzeit verhandelt.

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