Die Sommerhitze ist in Deutschland angekommen, vielerorts werden Temperaturen über 37 Grad erreicht. Apothekenangestellte in der Offizin, im Backoffice oder in der Rezeptur zählen die Stunden bis zum kühleren Abend. Aber auch die Hitze hat ihre Grenzen – im juristischen Sinne: Denn laut Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) müssen für die Lagerung von Medikamenten verschiedene Temperaturbereiche eingehalten werden. Ein Überblick.
Viele Medikamente müssen im Kühlschrank bei 2 bis 8 °C aufbewahrt werden, zum Beispiel:
Einige – aber nicht alle – dürfen nach der Abgabe an die Patient:innen während einer definierten Zeitspanne bei Raumtemperatur gelagert werden. Die Patient:innen sollten auf die richtige Lagerung zu Hause und den korrekten Transport aufmerksam gemacht werden. Eine Kühltasche, mit innen liegendem Kühlakku, erleichtert den fachgerechten Transport. Kühlpflichtige Medikamente dürfen auf keinen Fall eingefroren werden. Die richtige Lagerung im Kühlschrank spielt eine große Rolle, es darf kein Kontakt mit den Kühlelementen vom Gerät geben. Bietet die Apotheke einen Botendienst an, sollte auch hier auf die Kühlkette geachtet werden. Kühlboxen, die mit Kühlakkus bestückt sind, sollten nicht in direkten Kontakt mit Arzneimitteln geraten. Ein Temperaturlogger zur Kontrolle kann behilflich sein.
Eine Lagertemperatur zwischen 8 bis 15 °C wird eher selten angegeben, also etwa die Kellertemperatur. Sie wird im Arzneibuch als „kühl“ oder „kalt“ bezeichnet. Diese Vorschrift kann Apotheken jedoch vor Probleme stellen, da der Kühlschrank zu kalt und die Raumtemperatur zu warm ist. Je nach Pharmazierat ist es angeraten, einen separaten Kühlschrank für solche Arzneimittel zur Verfügung zu stellen. Das ist in manchem Fall notwendig, wenn solche Arzneimittel häufiger bestellt werden müssen oder vorrätig sind. In Absprache mit dem Hersteller dieser Arzneimittel kann zusätzlich die optimale Lagerungstemperatur eruiert werden.
Die direkte Sonneneinstrahlung, vor allem im Freiwahlbereich, sollte unbedingt vermieden werden. Kosmetikprodukte, Sonnenschutz und andere Pflegeprodukte stehen oft auch in Schaufensternähe. Eine Klimaanlage und Sonnenschutzvorrichtungen an den Fenstern helfen, die Raumtemperatur von maximal 25 Grad zu halten. Sehr empfindliche Freiwahlartikel kann man umlagern. Eine Idee ist zum Beispiel nur die Leerkartons in den Regalen zu präsentieren und das eigentliche Produkt in kühlere Räumlichkeiten zu bringen.
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