Versandhandel

Apothekerin gibt Rabatt für Testkunden

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Berlin -

Die eigenen Kunden dürften als größte Kritiker gelten. Apothekerin Daniela von Nida will die Meinung ihrer Kundschaft zum neuen Online-Shop nutzen, um Fehler aufzuspüren. Für eine ausgewählte Gruppe gibt es dafür Rabatte. Mit dem neuen Angebot will sich die Inhaberin der Alten Apotheke Groß-Zimmern für die Zukunft aufstellen – denn: „Die Kunden wollen Bequemlichkeit.“

Seit Kurzem können Kunden der Alten Apotheke Groß-Zimmern im Internet bestellen und sich die Produkte liefern lassen oder in der Offizin abholen. „Ich bin sehr affin für das Thema“, sagt von Nida. Seit drei Jahren bietet sie eine Bestell-App an. „Das Angebot wird sehr gut angenommen.“ Für den EDV-Anbieter Pharmatechnik nahm die Apothekerin damals an einem Pilotprojekt teil.

Doch Bestellungen per App hätten Nachteile. Die Kunden müssten sich extra registrieren, bevor sie das Angebot nutzen könnten. Mit dem neuen Internet-Shop will von Nida Bestellungen noch einfacher machen. Kunden könnten wählen, ob sie sich registrieren oder als Gast bestellen wollen. „Das ist wichtig für uns, weil es die Zukunft ist.“ Auch für Apotheken sei es unerlässlich, sich auf die neuen Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen. „Wir sehen, dass unser Traditionsgeschäft zurückgeht.“ Die Kunden bestellten gerne von unterwegs oder zu Hause, weil es für sie bequemer sei. „Wichtig ist, diesen Service überhaupt anzubieten.“

Da Anfangsschwierigkeiten bei der neuen Einrichtung einer Internetseite dazu gehören, bat von Nida ihre Kunden um Unterstützung. Sie suchte Testkunden. Rund 40 Interessierte meldeten sich. Per Los wählte die Apothekerin insgesamt zehn Kritiker aus verschiedenen Städten aus. „Ich wollte die Kunden mit einspannen, um Fehler zu finden. Man braucht Nutzer, die die Abläufe durchspielen.“ Die Tester erhalten als Dankeschön ein halbes Jahr lang 10 Prozent auf jede OTC-Bestellung.

Bisher seien die Rückmeldungen noch zurückhaltend. Manche hätten drei- bis viermal bestellt und einige Anmerkungen hinterlassen. Den Shop gebe es erst seit vier Wochen und er sei noch nicht so etabliert. Die Apothekerin bietet an, am gleichen Tag zu liefern. „Den Kunden wird die Bestellung auf Wunsch bis abends gebracht.“ Viele Kunden hätten heutzutage wenig Zeit. „Ich habe mir überlegt, wie ich es selbst gerne mache. Es geht oft mehr um Bequemlichkeit als den Preis.“ Die Rückmeldungen seien durchweg positiv. Auch Kollegen hätten bereits Interesse angemeldet.

Von Nida bedient für den Shop über ihren Bodendienst fünf Postleitzahlen-Gebiete. Für Lieferungen von Montag bis Freitag nach 18.30 Uhr verlangt sie eine Gebühr von 5 Euro. Am Montag, Mittwoch und Freitag ist der Service zwischen 16 und 17 Uhr kostenfrei. Selbstabholer können bar, per Karte oder über Rechnung bezahlen. Der Botendienst kann direkt oder per Rechnung bezahlt werden. Bei Bestellungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln können Fotos der Rezepte hochgeladen oder ein Rezeptformular auf der Internetseite ausgefüllt werden. Der Webshop kommt von Mauve, Pharmatechnik liefert die Schnittstelle in die Apotheke.

Bei OTC-Produkten funktionieren die Abläufe bereits gut, sagt von Nida. Apothekenpflichtige Produkte würden durchgebucht und die Bestellungen kämen als Abholschein an. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten liefen die Vorgänge noch nicht reibungslos. Bei Rx-Arzneimitteln werde die Bestellung noch geblockt und komme als E-Mail an. Geplant sei, dass sie innerhalb des Backends des Shops durch einen Apotheker freigegeben werden kann. Bis zur Expopharm soll das System funktionieren, so von Nida.

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