Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) will die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) entschlacken - und es insbesondere Filialapothekern leichter machen. Bei den Pharmazeuten stoßen diese Pläne auf wenig Sympathie: Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC waren knapp 79 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass es für Filialapotheken keine Erleichterungen geben sollte.
Knapp 18 Prozent fänden es gut, wenn für Filialapotheken weniger strenge Regeln gelten würden als für Hauptapotheken. Knapp 4 Prozent hatten keine Meinung. An der Umfrage nahmen am 6. Mai 421 Leserinnen und Leser teil.
Nach Röslers Plänen müssen Apotheker, die mehrere Apotheken betreiben, künftig nur noch ein Labor inklusive Rezepturarbeitsplatz betreiben. Auch eine Bündelung des Notdienstes an einem Standort ist vorgesehen. Für die Inhaber hat die geplante Änderung daher eine betriebswirtschaftliche, aber auch eine politische Bedeutung. Die ABDA hatte gegenüber dem Ministerium noch Gesprächsbedarf zur Übernahme der Aufgaben im Filialverbund angemeldet und will so lange keine öffentliche Position beziehen.
Das Ergebnis spiegelt auch die Situation der Branche wider: Von den 17.963 selbstständigen Pharmazeuten betreiben 85 Prozent nur eine Apotheke. Knapp jeder Zehnte hat zusätzlich eine Filiale, 2 Prozent haben zwei und 0,8 Prozent drei Filialen. Damit sind insgesamt mehr als 16 Prozent der 21.441 Apotheken als Filiale angemeldet. Zusammen mit den Hauptapotheken sind 29 Prozent aller Betriebsstätten in Filialverbünden.
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