APOTHEKE ADHOC Umfrage

Apotheker unterstützen Entlassmedikation APOTHEKE ADHOC, 04.04.2012 08:45 Uhr

Berlin - 

Wenn Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden und bestimmte Arzneimittel weiter nehmen müssen, beginnt für sie oft die Lauferei: Denn nur an Feiertagen und Wochenenden und bei Patienten mit häuslicher Krankenpflege dürfen die Krankenhäuser die oft neuen Medikamente in kleinen Mengen mitgeben. Der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) will eine neue Regelung herbeiführen. Ein Ansatz, der in der Branche auf Zustimmung stößt.

Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 75 Prozent der Teilnehmer an, dass Klinikapotheker Patienten bei der Entlassung – wie vom ADKA vorgeschlagen – Arzneimittel für bis zu drei Tage mitgeben dürfen sollten: Dies sei sinnvoll für den Patienten. Jeder vierte Teilnehmer war der Meinung, dass dies keine Lösung sei: Arzneimittel dürfe es nur in der Apotheke geben.

Allerdings gab es auch kritische Anmerkungen: Ein Apotheker aus Niedersachsen etwa gab zu bedenken, dass die Entlassmedikation an zugelassene N1-Packungen geknüpft werden sollte: „Medikamente in der Hand des Patienten ohne Beipackzettel dürfen nicht sein.“ Andere Kollegen finden, dass eine Neuregelung auch ihnen und ihren Mitarbeitern helfen könnte: Denn ohne Rezept vom niedergelassenen Arzt dürfen die Apotheken eigentlich nicht aushelfen, wenn Patienten die im Krankenhaus begonnene Behandlung fortführen müssen. Dazu kommt die Unsicherheit, dass der Arzt andere Medikamente oder zumindest andere Anbieter verordnet als die, auf die der Patient in der Klinik eingestellt wurde.

An der Umfrage nahmen am 2. und 3. April 442 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.