Agentur für Arbeit

Apotheker und PTA bleiben Engpassberufe

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Berlin -

Apotheker:innen und PTA sind und bleiben Mangelberufe. Das bestätigt die Fachkräftemangelanalyse der Bundesagentur für Arbeit für das vergangene Jahr.

Fachkräfte werden händeringend gesucht – auch in den Apotheken. Zwar ist laut Analyse der Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr die Zahl der Engpassberufe im Vergleich zu 2022 leicht gesunken, doch bei Apotheker:innen und PTA bleibt die Lage angespannt. „Neben dem fortdauernden Mangel an Ärztinnen und Ärzten sind auch in der Pharmazie Engpässe feststellbar“, heißt es.

Die Bundesagentur für Arbeit ordnet Berufe nach einem Punktesystem von 0 bis 3 ein. Liegt der Gesamtwert zwischen 3,0 bis einschließlich 2,0 Punkten, so handelt es sich um einen Engpassberuf. Der Gesamtwert der Engpassindikatoren für Apotheker:innen liegt bei 2,5. Darum könne auch zukünftig mit Besetzungsschwierigkeiten gerechnet werden. Für PTA liegt der Wert wie im Vorjahr bei 2,2. Eine offene PTA- und Apotheker-Stelle wird im Median in 60 bis 80 Tagen besetzt. Zudem werden die Apotheker:innen immer älter – immer Approbierte sind älter als 60 Jahre.

Pharmazie wird von der Bundesagentur für Arbeit als bundesweiter Engpassberuf eingestuft; auch wenn für die Auswertung nur fünf Bundesländer – Berlin/Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg – betrachtet werden. „Es kann davon ausgegangen werden, dass auch in den nicht bewerteten Ländern die Situation überwiegend von Engpässen gekennzeichnet ist“, heißt es.

Immer weniger PTA

Dass die Zahl der Apothekenangestellten rückläufig ist, zeigen auch Zahlen des Bundes. Rund 167.600 Menschen arbeiten laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) in den rund 18.000 Apotheken; Reinigungskräfte, Fahrer und andere externe Kräfte nicht mitgezählt. Obwohl die Zahl der Betriebe seit 2008 abnimmt und der Trend sich seit 2018 sogar deutlich verschärft hat, wachsen die Beschäftigungszahlen stetig an: Zwischen 2000 und 2010 weist die GBE über alle Berufe hinweg ein Plus von 8,4 Prozent aus, zwischen 2011 und 2020 waren es sogar 9,3 Prozent.

Doch zuletzt kam es zu einer Trendwende: Sowohl 2021 als auch 2022 sank die Gesamtzahl der Mitarbeitenden in den Apotheken.  Am stärksten beeinflusst wird die Zahl der Beschäftigten insbesondere an der Gruppe der PTA: Zwischen 2000 und 2020 hat sich ihre Zahl fast verdoppelt – auf knapp 69.600. Als zahlenmäßig stärkste Berufsgruppe in der Apotheke machen sie einen Anteil von mittlerweile 41 Prozent aus.

Doch dann endete die Wachstumsphase, sowohl 2021 als auch 2022 ging die Zahl der PTA in Apotheken zum ersten Mal überhaupt zurück. Zwar gibt es nach wie vor etwas mehr als 69.000 PTA; das Minus über beide Jahre hinweg lag auch nur bei knapp 0,8 Prozent. Aber der langfristige Trend scheint gebrochen.

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