Apotheker sind zu Streik bereit Patrick Hollstein, 26.01.2012 15:11 Uhr
Wenn man über Geld verhandelt, muss man seine Argumente kennen. Beispiel Klinikärzte: Für sie gibt es jetzt knapp 3 Prozent mehr – ein flächendeckender Vollstreik an den kommunalen Krankenhäusern wäre die Alternative gewesen. Die Honorarforderung ging dann postwendend weiter an die Politik: mehr Geld oder Massenentlassungen, argumentierten die Klinikbetreiber. Beneidenswert, wenn es so einfach geht. Auch die Apotheker wären einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC zufolge bereit, ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen.
77 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass ein Streik das richtige Mittel wäre, um eine bessere Honorierung einzufordern. 14 Prozent sind der Meinung, ein Streik brächte gar nichts. Nur 6 Prozent finden, eine Streik ginge zu weit. An der Umfrage nahmen vom 18. bis 24. Januar 428 Leserinnen und Leser teil.
Die letzten großen Apothekerstreiks gab es übrigens Ende 2006: In Hamburg, Leipzig, München und Düsseldorf demonstrierten Apotheker gegen das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) und die Erhöhung des Kassenabschlags auf 2,30 Euro. Die letzten bekannten Aktionen sind der Protestmarsch der Pharmaziestudenten in Leipzig – und die Ein-Mann-Demo eines Apothekers vor dem Reichstag.