Apotheker-Schwestern suchen Witz-Frösche Carolin Ciulli, 25.07.2019 14:40 Uhr
Die Frosch-Apotheken im fränkischen Roth suchen Mitarbeiter. Die neuen Kollegen sollen Humor mitbringen und diesen gleich in der Bewerbung beweisen. Das Anschreiben soll entweder einen Chuck-Norris-Witz, ein Rezept oder einen Live-Hack – also einen besonderen Praxistipp – enthalten. „Wir haben ein familiäres Team und suchen Mitarbeiter, die zu uns passen“, sagt Inhaberin Christina Popp.
Gemeinsam mit ihrer Schwester Angela Goldmann führt Popp zwei Frosch-Apotheken. Das Team aus derzeit 14 pharmazeutischen Mitarbeitern soll aufgestockt werden. Denn zwei PTA sind wegen Schwangerschaften ausgefallen. „Wir haben sie an den Storch verloren. Er ist der Erzfeind der Frösche“, sagt Popp. Mit ihrem Konzept wollen sich die Schwestern abheben.
Spaß sei während des Apothekenalltags wichtig, betont Popp. „Wir gehen gerne auf die Arbeit, den Frust hat man natürlich trotzdem.“ Natürlich nerve es, wenn man eine halbe Stunde brauche, um ein Präparat bei Securpharm auszubuchen. Eine Apotheke liege neben einer Kreisklinik und beliefere deshalb auch Rezepte zur onkologischen und palliativen Versorgung. Wegen der oft ernsten Themen des Alltags sei es wichtig, dass der Spaß nicht zu kurz komme.
Unter dem Titel „Bock auf Frog?“ suchen die Schwestern derzeit einen Pharmazeuten im Praktikum. „Dein Immunsystem schickt Chuck Norris mit einem Roundhousekick gleich zweimal auf die Bretter“, heißt es in der Anzeige. „Du startest gerne an einem ordentlichen Arbeitsplatz und verlässt ihn dann ebenfalls strukturiert?“ Als Lohn für die Mühen gebe es Kolleginnen, die mit Dir und Deinen Kunden lachen und manchmal auch ein „bissl weinen“.
Mitbringen sollte der neue Kollege Wissensdurst, Ordnungshunger, Kuchen (aber nur zum Einstand und an jedem Geburtstag) und Nachsicht mit den Chefs. Die Bewerbung sollte einen triftigen Grund enthalten, warum „du nur zu uns willst“. Zudem solle auch der lateinische Namen der Lieblings-Heilpflanze und den Grund für deren Bevorzugung genannt werden. „Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, es entscheidet das Team.“
Der Jung-Apotheker werde gesucht, da die 70-jährige Mutter sich perspektivisch aus dem Betrieb zurückziehen wolle. Die beiden Frauen stammen aus einer Apothekerfamilie. Gesucht werde zudem eine Vollzeit-PTA und zwei Teilzeit-Apotheker für montags und freitags, die bereit seien, auch am Nachmittag zu arbeiten. Wie andere Inhaber weiß Popp, wie aufwendig und anstrengend der Bewerbungsprozess sein kann. „Wenn ich Vollzeit in die Stellenanzeige schreibe, bekomme ich Fragen, ob man auch nachmittags kommen soll.“
Die beiden Apotheken seien eher klein und hätten jeweils rund 150 Kunden pro Tag. „Da bleibt viel Zeit für Beratung“, sagt Popp. Das sei anders als in einer großen Apotheke mit extrem viel Laufkundschaft. Die Betriebe seien bis 18 Uhr geöffnet, man habe also noch Zeit für sein Privatleben. Die Anzeige „Bock auf Frog?“ werde über soziale Medien verbreitet und soll auf die Tüten gedruckt werden. Auch in Roth sei es angesichts des Fachkräftemangels schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden.