Westfalen-Lippe

Apotheker will Kunden zum Islam bekehren

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Berlin -

In der Falken-Apotheke gibt es nicht nur Medikamente. Der muslimische Inhaber klärt seine Kunden im Gespräch auch über sein Islambild auf. So beginnt ein Bericht in der Halterner Zeitung über Apotheker Bernd Redemann und seine Falken-Apotheke. Über der Eingangstür steht „Tretet ein in Frieden“. In muslimischen Kreisen wird der Apotheker Mehmet genannt. Der gebürtige Deutsche hat vor drei Jahren die Falken-Apotheke in Haltern übernommen und ist zeitgleich zum Islam konvertiert. Seitdem spricht er mit Kunden über seine Religion und hält in der Apotheke Info-Material bereit. Als Prediger sieht sich Redemann aber nicht.

„Muslime müssen die Botschaft des Islams mitteilen“, begründet Redemann seine religiöse Mission gegenüber APOTHEKE ADHOC. Er habe sich überlegt, wie er dieser Aufgabe in seiner Apotheke nachkommen könne, „wie ich das in meinen Beruf einbauen kann“. In der Falken-Apotheke liegen seitdem Bilder mit muslimischen Motiven und Symbolen sowie Flyer aus. „Muslime müssen vor dem Weg in die Hölle warnen“, so Redemann.

Allerdings geht der Apotheker nach eigenen Angaben mit seinem religiösen Auftrag in der Apotheke zurückhaltend um: „Wir sind eine ganz normale Apotheke, wir beraten ganz normal und belästigen keine Kunden, sprechen diese nicht auf den Islam an.“ Nur wenn Kunden aufgrund der ausliegenden Info-Materialien das Gespräch suchten, spreche er in der Apotheke über seine Religion: „Mein Beruf ist nicht Prediger, ich bin in erster Linie Apotheker.“

Tagtäglich trägt Redemann bei der Arbeit dennoch ein T-Shirt mit der Aufschrift „Islam the true message of god“. Auch sein derzeit einziger Mitarbeiter sei Moslem und trage ebenfalls das T-Shirt, berichtet der Apotheker. Probleme habe es deswegen in seiner Apotheke so gut wie nicht gegeben. Nur einmal habe ihn eine Kundin angeschrien: „Nur Jesus ist Gott“ und sei davongelaufen. Einige Beschwerden bei der Gemeinde führten zum Besuch eines Polizisten. Der habe sich von seinen friedlichen Absichten überzeugt und die Apotheke wieder verlassen, so Redemann: „Der Islam ist eine barmherzige Religion. Ich verurteile und distanziere mich ausdrücklich von allen Gewalttaten.“

An den Wänden im Inneren der Apotheke stehen auf Arabisch die Namen von Gefährten des islamischen Propheten Mohammed und seiner Familienangehörigen, Hassan, Omar, Ali und einige mehr, so die Halterner Zeitung. An der Wand hängt die Inschrift: „Im Namen Allahs, des Erbarmenden, des Barmherzigen“. Es sind weniger Kunden in der Apotheke geworden seitdem die arabischen Schriftzeichen an der Wand hängen und Redemann einen längeren Bart trägt, berichtete die Lokalzeitung. Das nehme er in Kauf, denn die Botschaft sei wichtiger als das Projekt. Er stelle sich dennoch die Frage, warum es weniger Kunden werden, „denn ich will ja keinem Menschen etwas Böses, sondern zum Frieden einladen“, sagt er.

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hat noch keine Beschwerden erhalten: „Religiöse Gespräche in einer Apotheke zu führen, ist per se nicht verboten“, zitiert die Haltener Zeitung einen Sprecher. Es sei jedoch problematisch, wenn ein Apotheker seine Vertrauensposition ausnutze, um Menschen zu missionieren. Bisher seien jedoch keine Beschwerden über Redemann bekannt.

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